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Gesundheit

Negativrekord: 194 Neuinfektionen

Die Coronavirus-Lage hat sich auch in Kärnten bis Freitag weiter verschlechtert. Mit 194 registrierten Neuinfektionen zum Vortag – ein weiterer Rekordwert – stieg die Anzahl der Infizierten auf 924 aktuell bekannte Fälle. Deutschland setzt Kärnten auf die Rote Liste.

42 Infizierte wurden in der Statistik als wieder genesen erfasst. 77 Covid-19-Patienten lagen im Spital, sechs von ihnen brauchten eine intensivmedizinische Behandlung, berichtete der Landespressedienst. Einige der registrierten Neuinfektionen waren auf Cluster in Klagenfurter Pflegeheimen, von denen inzwischen vier betroffen sind, zurückzuführen. Auch in einem Heim im Bezirk Klagenfurt-Land gab es einen Ausbruch, hieß es beim Landespressedienst auf Nachfrage.

Sechs Patienten auf der Intensivstation

Die kritische Menge an Intensivpatienten war mit den sechs Fälle noch nicht erreicht, sagte der für den Intensivbereich zuständige Primar Rudolf Likar am Freitag zur APA. Die Patienten seien über mehrere Krankenhäuser verteilt. Erst ab sieben Covid-19-Intensivpatienten am Klinikum Klagenfurt bzw. zehn über Kärnten verteilt, werde man beginnen müssen, andere Eingriffe zu verschieben.

Allerheiligen: Kaiser appeliert an Bevölkerung

Freitagvormittag tagte das Koordinationsgremium des Landes. Am Samstag werden die Landeshauptleute noch per Video ein Gespräch mit dem Bundeskanzler führen, dann erst wird klar sein, welche Maßnahmen tatsächlich ab nächster Woche gelten – aber mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sei zu rechnen, Schulen dürften aber- unter Einhaltung höchster Hygienestandards- offen bleiben, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Er appellierte im ORF-Gespräch an die Bevölkerung, zu Allerheiligen möglichst vorsichtig zu sein: „Bitte achten wir darauf, schützen wir uns selber, schützen wir andere. Das ist eine der wichtigsten Grundregeln, die wir in nächster Zeit brauchen. Die Prognosen gehen in die Richtung, dass der Anstieg in eine Größenordnung kommen kann, die dann wirklich eine Belastung für unser System darstellt.“

Cluster in sechs Pflegeheimen

Hauptaugenmerk werde man in Kärnten auf Alten-und Pflegeheime richten, so Kaiser. Dort verzeichne man die größten Steigerungen. Man müsse versuchen, mit aller Konsequenz Cluster in Heimen einzudämmen, so Kaiser. Inzwischen gibt es sechs Cluster in Pflegeheimen. Mit ein Grund dafür sei die geringe Akzeptanz von Schutzmaßnahmen wie der Maskenpflicht, Hieß es am Freitag vonseiten des Landespressedienstes. Schnelle Antigentests in den Heimen sind in Vorbereitung.

In der Windischkaserne musste nach einer bestätigten Infektion eine ganze Kompanie nach Hause geschickt werden. Betroffen sind rund 100 Personen. Die Soldatinnen und Soldaten sind Teil der Kompanie 7 des Stabsbataillons in der Kaserne. Die Einsatzbereitschaft des Heeres wird damit nicht gefährdet, heißt es.

Deutschland setzt Kärnten auf Rote Liste

Mit Kärnten hat Deutschland am Donnerstag auch das letzte bisher davon noch verschonte Bundesland auf die Rote Liste der Risikogebiete gesetzt. Die Maßnahme tritt am Samstag um 0.00 Uhr in Kraft, wie das Robert Koch-Institut in Berlin am Freitag mitteilte. Dann müssen aus ganz Österreich nach Deutschland Einreisende für 14 Tage in Quarantäne, können diese aber mit einem COVID-19-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, auch umgehen.