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Gesundheit

Rapider Anstieg: Bettenkapazität wird erhöht

Der Landespressedienst meldete Mittwochvormittag 151 Neuinfektionen in Kärnten. Somit sind derzeit 663 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In den Krankenhäusern sind etwa die Hälfte der verfügbaren Normalbetten für Covid-Patienten belegt. Die Bettenkapazität wird deshalb erhöht.

Angesichts der steigenden Zahl an Coronavirus-Patienten werden in Kärnten die Spitalskapazitäten für den stationären Bereich schrittweise erhöht. Bis Ende der Woche sollen statt der bisher 100 vorgesehenen Betten 133 zur Verfügung stehen. Sollten diese nicht ausreichen, können weitere 290 Normalbetten quer durch alle Krankenhäuser in Kärnten freigemacht werden. Für den Intensivbereich sieht man derzeit aufgrund der geringen Zahl an Patienten noch keinen Handlungsbedarf.

Rudolf Likar, Leiter der Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt. „Ich denke, die drei Patienten die wir derzeit haben, sind keine Bedrohung. Wir hatten in der ersten Phase 18 Patienten, wir konnten auch das gut bewältigen. Natürlich sind das Patienten, die viel länger liegen – sie liegen drei bis vier Mal länger auf der Intensivstation als etwa Sepsis-Patienten. Das blockiert natürlich Intensiv-Kapazität, das muss uns auch klar sein, wenn die Zahlen vielleicht steigen.“

Primar-Appell: Nicht vor Krankenhaus fürchten

Derzeit sei man im Krankenhausbereich in einer guten Situation, die Therapiekonzepte der Intensivmedizin seien zudem kärntenweit angeglichen worden, so Likar, der auch einen Appell an jene Menschen richtete, „die wirklich krank sind“ und die Hilfe des Krankenhaus benötigten: „Gehen sie bitte ins Krankenhaus, wir haben sichere Notfallaufnahmen. Sie werden – wenn sie infiziert sind – getrennt von den Nichtinfizierten. Wir haben Zentralversorgungscharakter, aber auch die anderen Krankenhäuser. Menschen sollten sich nicht fürchten, in die Krankenhäuser zu gehen.“

Eine Spitalsbehandlung benötigen derzeit 55 Patienten, drei davon befinden sich auf der Intensivstation. Vonseiten des Landespressediensts hieß es, dass deshalb nun schrittweise die Kapazitäten für Covid-19-Patienten erhöht werden sollen. Dazu führte man am Dienstag Gespräche, Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) gab Mittwochmittag bekannt, welche Maßnahmen gesetzt werden sollen, um Engpässe zu verhindern. Ein weiterer Anstieg von Hospitalisierungen und auch bei Intensivpatienten werde erwartet.

Bettenkapazität für Covid-19-Patienten wird erhöht

Prettner sagte, bei den Intensivbetten gebe es noch viel Spielraum. Von 40 Betten seien derzeit drei belegt. Im stationären Bereich müsse man sich aber vorbereiten: „Wir sind dabei in Abstimmung mit den Krankenhäusern nach Bedarf Spielräume zu schaffen. Wir haben 120 Betten, die wir vorhalten könnten. 55 sind belegt. Mit Anfang nächster Woche werden es 133 Betten sein und dann in weiterer Folge können wir noch auf 290 Betten erweitern.“ Man habe am Mittwochvormittag mit Vertretern der elf Krankenanstalten in Kärnten die Maßnahmen, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten zu schaffen, besprochen. Das bedeute aber auch, dass geplante Eingriffe verschoben werden, so Prettner. Ein eigenes Krankenhaus für Coronavirus-Erkrankte sei derzeit kein Thema. Es werde in jedem Krankenhaus eine Station freigehalten.

Antigen-Tests ab Mitte November in Ordinationen

Nach Gesprächen mit der Ärztekammer hinsichtlich der Verwendung von Antigen-Tests konnte man sich gemeinsam auf eine weitere Vorgehensweise einigen, sagte Prettner. So würden die Tests zukünftig von den Ärztinnen und Ärzten selbst beschafft werden, die Österreichische Gesundheitskasse sorge für die entsprechende Schutzausrüstung, das Land übernimmt im Falle eines folgenden PCR-Test (bei positivem Ergebnis) den Transport und die Laborauswertung. „Symptomatische Patienten können in den Ordinationen damit ab Mitte November rasch diagnostiziert werden“, so Prettner. Es sei ein zusätzlicher Vorteil, dass für die Antigen-Tests keine Labore benötigt werden und damit wichtige Kapazitäten freigehalten werden könnten. Außerdem sollen die Antigen-Tests in Spitals-Ambulanzen, Pflegeheimen und mittels mobiler Teams bei Verdachtsfällen in Schulen eingesetzt werden.

Priester positiv getestet: Aufruf an Messebesucher

Auch ein Priester aus Feldkirchen wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Deshalb gibt es nun einen Aufruf an all jene Gläubigen, die am Samstag, 24. Oktober um 14 Uhr in der Filialkirche in St. Michael in Feldkirchen die Messe besuchten und an all jene, die am Sonntag, 25. Oktober um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche Maria im Dorn in Feldkirchen und um 17 Uhr in der Filialkirche in Rottendorf die Heilige Messe besuchten. Sie alle sind Kontaktpersonen Kategorie II und werden ersucht, ihren Gesundheitszustand bis zum zehnten Tag nach der Teilnahme selbst zu kontrollieren. Bis dato sind rund um den erkrankten Priester keine Infektionen bekannt, beziehungsweise lassen sich keine Infektionen auf ihn zurückführen. 40 Personen werden als Kategorie I Kontakte geführt, sie werden getestet.

Bis jetzt 2.168 bestätigte Fälle in Kärnten

Insgesamt verzeichnete das Land seit Beginn der Coronavirus-Pandemie 2.168 bestätigte Fälle. Davon sind 1.498 genesen. In der Nacht auf Mittwoch starb eine 92-jährige Frau mit Vorerkrankungen in einem Krankenhaus, die Zahl der Coronavirus-Toten in Kärnten erhöht sich damit auf 16. Insgesamt wurden bis jetzt 102.081 Proben entnommen und untersucht.