Kaiser und Mathiaschitz bei Gedenkfeier
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Chronik

Gedenkfeier in Klagenfurt-Annabichl

Die Plattform „Memorial Kärnten Koroška“ lud am Nationalfeiertag zur traditionellen Gedenkfeier auf den Friedhof Klagenfurt-Annabichl. Im Zeichen der Coronavirus-Pandemie stand das heurige Gedenken an die Opfer des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.

Zum Mahnmahl der Opfer für ein freies Österreich lud die Plattform „Memorial Kärnten-Koroška“ zu dieser Gedenkfeier. Der Vorsitzende Alexander Petritz hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Moskauer Deklaration hervor, in der von den Aliierten 1943 die Neuordnung Europas fixiert wurde. Petritz hob auch jene Menschen hervor, die in Österreich Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben. Gerade in Kärnten habe es viele Beiträge zum Widerstand aus der slowenischen Volksgruppe und durch die Partisanen gegeben. Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) verwies auf den hohen Blutzoll jener, die ihr Leben für ein freies Österreich gelassen haben.

Kaiser: Gegen illiberale Kräfte aufzustehen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) warnte vor Einschränkungen für demokratische Gepflogenheiten in der Gegenwart im Schatten einer weltweiten Pandemie. Kaiser trat in seiner Ansprache all jenen Befürwortern einer illiberalen Demokratie entgegen: „Es ist die Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten, gegen diese Kräfte aufzustehen. Wir werden dafür Kraft, Überzeugung und Haltung brauchen. Schöpfen wir diese Kraft aus der Haltung all jener Menschen, die damals Widerstand geleistet haben und heute auf diesem Denkmal verewigt sind. Denn sie alle haben dazu beigetragen, dass wir in einem freien Kärnten und in einer europäisch eingegliederten Republik Österreich leben können."

Nach der Kranzniederlegung beim Mahnmal führte der Historiker Helge Stromberger die Gäste zu Gräberfeldern, auf denen insgesamt 300 Menschen bestattet sind, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.