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Wirtschaft

Zweiter Lockdown brächte EPUs das Aus

Die Coronavirus-Krise hat immense Auswirkungen auf die gesamte Dienstleistungsbranche. Betroffen sind vor allem Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Ein zweiter Lockdown könnte für viele das wirtschaftliche Ende bedeuten.

11.420 Kleinunternehmer ohne zweiten Mitarbeiter gibt es in Kärnten. Es sind viele Berufe, die diesen Ein-Personen Unternehmen zugerechnet werden – darunter Kosmetiker, Friseure, Fußpfleger, Astrologen aber auch viele Berufe in der Kreativwirtschaft wie Tontechniker, Berufsfotografen, Masseure, Lebens- und Sozialberater. Viele EPU sind auch alleinerziehende Mütter, sagte Irene Mitterbacher, die Obfrau der Fachgruppe Personenberatung und Betreuung in der Wirtschaftskammer. Jetzt in der Krise werde aber viel weniger Umsatz gemacht. Es könne also schon sein, „dass einige straucheln“, so Mitterbacher. „Diese ganzen Stundungen – ob das jetzt das Finanzamt oder die Banken betrifft, auch Mieten – sind ja trotzdem zu zahlen.“

Distanz halten oft nicht möglich

Die Einhaltung von Hygiene und Gesundheitsvorschriften sei schon vor der Coronapandemie Standard gewesen. Schließlich arbeiten viele Ein-Personen-Unternehmen ganz nah am Kunden, wie Kosmetiker oder Masseure. „Ich bin ausgebildete Paar- und Sexualberaterin, ich kann heuer keine Seminare machen, weil die Distanz nicht herstellbar ist“, so Mitterbacher.

Die Lebens- und Sozialberater stellen insgesamt eine große Gruppe innerhalb der EPU dar. Darunter fallen psychologische Berater genauso wie Ernährungs- oder sportwissenschaftliche Berater oder Personenbetreuer – insgesamt sind es 3.645 in Kärnten. Die Angst vor einem zweiten Lockdown ist groß. „Ich kenne sehr viele im Trainingsbereich mit Werk- oder freiem Dienstvertrag – die würden das nicht überleben“, sagte Irene Mitterbacher von der Wirtschaftskammer. Die EPU seien von der Krise schon jetzt schwer getroffen.