Mitarbeiter gehen durch Tunnel in Speicherkraftwerk
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Wirtschaft

Kraftwerks-Warten werden künftig „steirisch“

Die Steuerung aller Verbund-Kraftwerke in Österreich geschieht künftig von der Steiermark aus. In Kärnten sind zwei Warten von der Schließung betroffen: Feistritz im Rosental für die Draukraftwerke und die Warte der Kraftwerksgruppe Malta Reisseck.

Früher gab es in jedem Kraftwerk eine Warte, von der aus die Anlage kontrolliert und gesteuert wurde. In Kärnten legte der Verbund die 22 Kraftwerke in zwei Warten zusammen, vieles kann seither ferngesteuert werden. Der nächste Schritt lautet nun, dass auch diese beiden Warten – Feistritz im Rosental für die Draukraftwerke und die Warte der Kraftwerksgruppe Malta Reisseck – verschwinden und alle Kraftwerke Österreichs von einer Zentrale in der Steiermark aus bedient werden sollen.

Speicherkraftwerk
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60 Millionen Euro steckt der Verbund in die Erneuerung der Steuerung, die Warten in den Bundesländern bekommen eine neue Funktion.

Die Warten – acht sind es österreichweit – sind rund um die Uhr besetzt. Im Normalfall versieht ein Mitarbeiter seinen Dienst. In sieben Jahren will der Verbund das Steuerungssystem in einer Zentrale zusammenfassen.

Verbund: Kritische Infrastruktur soll sicherer werden

Geschäftsführer Karl Heinz Gruber sagte: „Tatsache ist, dass wir als Betreiber kritischer Infrastruktur immer aufgefordert waren und sind, es auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Sie bekommen selbst mit, was es für Cyberkriminalität gibt. Damit wir die Sicherheit der Kraftwerksbetriebe auch in den nächsten Jahrzehnten aufrechterhalten, haben wir uns entschieden, zusätzlich zu den lokalen Stellen, die weiterhin zustänig sind für die Steuerung, eine zentrale Leitwarte zu machen, die wir dann stärker besetzen so dass wir dann rund um die Uhr mehr Leute für die Sicherheit der Kraftwerk haben, als es momentan wo wir aufgeteilt sind, haben.“

Standorte Warten Verbund
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Die Warten sollen zu einer Zentrale zusammgen gefasst werden

Techniker für Wartungsarbeiten würden freilich weiterhin in jeder einzelnen Kraftwerksgruppe bleiben, so Gruber. 60 Millionen Euro steckt der Verbund in die Erneuerung der Steuerung, einige Warten in den Bundesländern bekommen eine neue Funktion. „Wir werden mehrere dezentrale Orte machen, diese heißen dann Rückfallwarten, wo die Leute vor Ort in der Lage sind, die Kraftwerke plus die Gruppen zu steuern.“

Vorstand sieht keine Arbeitsplätze in Gefahr

Die Umstrukturierung betrifft in ganz Österreich an die 60 Menschen, die abwechselnd in den Kontroll-Warten arbeiten. Einige werden in sieben Jahren wohl in die Zentrale in der Steiermark übersiedeln.

Mitarbeiter in Warte Lavamünd Verbund
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Achim Kaspar, Verbund-Vorstands Mitglied, sagte: „Es sind keine Arbeitsplätze in Gefahr, im Gegenteil. Wir glauben sogar, dass wir mit einer gewissen natürlichen Abschmelzung hier keinerlei Probleme haben werden.“ Man habe die betroffenen Mitarbeiter informiert, arbeite noch an den genauen Plänen. Zentralisiert wird aber auf jeden Fall.