Es ist das erste Angebot dieser Art für Menschen mit einem Schädel-Hirn-Trauma im Süden Österreichs. Einer der Patienten ist Wolfgang Dolzer. Seit 5. Oktober lebt der 47 Jahre alte Mann in seinem neuen zu Hause, im neuen Sozialhilfezentrum in Wernberg. 2011 hatte er einen schweren Verkehrsunfall. Trotz des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas kämpft er sich zurück ins Leben.
Soziale Kontakte aufrecht erhalten
Mangels Alternativen musste Dolzer nach seinem REHA-Aufenthalt in einem Pflegeheim untergebracht werden, wo er mit seinem Alter noch nicht hingehört, wie er selbst sagt. Das Leben unter Gleichaltrigen sei für die Betroffenen sehr wichtig, bestätigte die Leiterin des Sozialzentrums, Tanja Pototschnig.
„Wenn Sie in einem Altersheim oder einer klassischen Behinderteneinrichtung untergebracht sind, haben Sie nicht die Möglichkeit, ihre sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten, das brauchen wir aber für ein glückliches Leben.“
Ziel ist ein selbstständiges Leben
Die Betroffenen leben in einem Wohnverband. Auch eine Tagesstätte für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen ist in dem Gebäude untergebracht. „Es gibt ein Team von Ergotherapeutinnen, Physiotherapeutinnen und Logopäden, die daran arbeiten, dass Menschen wieder die Möglichkeit bekommen, ein selbst wirksames, ein autonomes Leben führen zu können.“
In dem neuen Sozialzentrum werden noch weiter Menschen ein neues Zuhause finden. „Es gibt einen Wohnbereich für Behinderte und darüber hinaus einen Bereich für das Mutter-Kind-Wohnen. Wenn junge Frauen Kinder bekommen, dann sind die Lebensumstände oft sehr schwierig. Hier bekommen sie eine Starthilfe“, sagte Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ).
8,5 Millinen Euro investiert
Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe wurde das Gebäude am Freitag im Rahmen einer Presskonferenz an den Betreiber, die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS), übergeben. Errichtet wurde das Wohn-, Therapie- und Betreuungszentrum vom Sozialhilfeverband. Insgesamt wurden 8,5 Millionen Euro investiert, sagte Prettner. Freie Plätze für die Einrichtungen werden über die Sozialabteilung des Landes zugewiesen.