Coronavirus-Ampel v. 22.10.20
corona-ampel.gv.at
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Coronavirus

Verschärfungen durch neue Ampelschaltung

Nachdem Klagenfurt auf Orange geschaltet worden ist, hat am Freitagvormittag das Kärntner Koordinationsgremium getagt. Thema waren Nachschärfungen der Coronavirus-Regeln und die neue Bundes-Verordnung, die am Sonntag in Kraft tritt. Vor allem für Pflegeheime gibt es strengere Regeln.

Pflegeheime in Klagenfurt werden wieder aufgefordert, Konzepte vorzulegen. Laut Gerd Kurath vom Landespressedienst sollen die Besuchszeiten in den Pflegeheimen wieder herunter gesetzt werden. Für Besucher würden neue Regeln gelten: „Zum Beispiel muss ein spezieller Besuchsraum geschaffen werden, die Außenstehenden dürfen nicht ins ganze Haus, es ist auch Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen.“ Besuche sind nur zwischen 13.00 und 17.00 Uhr möglich, außerdem muss der Besuch am Vortag angemeldet werden – dies gilt ab kommendem Montag.

Raucherräume geschlossen

Eine neue Verordnung gilt ab 27. Oktober auch jeweils für den Magistrat Klagenfurt, die Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt Land und alle Gebäude der Landesverwaltung. Diese beinhaltet eine verschärfte Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Parteien dürfen Amtsgebäude nur noch mit Mund-Nasen-Schutz betreten. Bedienstete müssen den MNS nicht nur in allen Räumen außerhalb des eigenen Büros, sondern auch bei Besprechungen mit mehr als sechs Personen tragen. Raucherräume, so vorhanden, werden geschlossen, soziale Kontakte sind so gut wie möglich einzuschränken und der Abstand von einem Meter ist einzuhalten

Anmeldungen vor Krankenhausbesuchen

Neuerungen wurden auch schon für die Krankenhäuser bekannt gegeben. Ab Dienstag müssen sich Besucher anmelden, um zu ihren Angehörigen zu gelangen. Die maximale Besuchszeit wird mit einer halben Stunde festgelegt. Auch aufschiebbare Operationen in einzelnen Abteilungen werden wieder nach hinten verlegt, um Betten für mögliche Covid-19-Patienten zur Verfügung zu haben.

Aktuelle Zahlen Donnerstagmittag

474 aktuell Infizierte, 109 Neuinfektionen, 30 hospitalisiert (28 stationär/2 intensiv), 1.747 bestätigte Fälle, 1.259 Genesene (+42), 14 Verstorbene, 99.065 Proben (+ 2.332, davon 1.393 Tourismustestungen).

Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern: Klagenfurt 13 stationär/1 intensiv, Villach 5 stationär, Wolfsberg 1 stationär/ 1 intensiv, Spittal 7 stationär, Friesach 1 stationär, St. Veit 1 stationär.

Epidemieärzte gesucht

In sechs Bezirken werden Epidemieärzte für den Telefondienst gesucht. Diese Ärzte erhalten laut Ausschreibung 100 Euro pro Stunde an Werktagen und 150 Euro pro Stunde an Samstagen und Sonntagen, wenn sie mithelfen, dass an den Gesundheitsämtern durchgehend ein telefonärztlicher Dienst gewährleistet werden kann. Laut Ausschreibung soll sich jeder Arzt angesprochen fühlen, der mindestens zehn Stunden pro Woche einen solchen Telefondienst anbieten könne. Dies sollte die Amtsärzte entlasten.

Laut ARBÖ-Rechtsexperten betrifft die neue Coronavirus-Maßnahmenverordnung des Bundes auch das Autofahren. Auf dem Rücksitz dürfen nur noch zwei, nicht mehr drei Personen sitzen. Eine vierköpfige Familie dürfe der Verordnung entsprechend keine fremde Person mehr mitnehmen.

Keine Andachten, aber Gräbersegnungen

In Hinblick auf Allerheiligen und Allerseelen wird es keine gemeinsamen Feiern auf den Friedhöfen mit hunderten Gläubigen geben können. Die Regeln wurden von der Bischofskonferenz festgelegt und auch schon an die Pfarrgemeinden weitergegeben. Nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen werden Gottesdienste möglich sein. Individuelle Gräbersegnungen seien möglich, heißt es in einer Aussendung der Katholischen Kirche Kärnten. Die Kirche appelliert an die Gläubigen, Abstands- und Schutzmaskenpflicht einzuhalten.

Der Coronavirus-Beauftragte der Diözese Gurk-Klagenfurt, Roland Stadler sagte, das Gedenken an den Grabstätten könne individuell gestaltet werden. „An den Friedhofseingängen können Weihwasserfläschchen mit Gebetstexten ausgeteilt werden, so dass jede Familie zu verschiedenen Zeitpunkten, ihrer verstorbenen Angehörigen gedenken kann.“ Für jene, die lieber zu Hause ihrer Verstorbenen gedenken, veröffentlichte die Diözese Vorschläge für eine private Gedenkfeier auf ihrer Internetseite.

Auch Chöre betroffen: „Eine betrübliche Sache“

Die neuen Maßnahmen treffen vor allem die größeren Chöre im Land hart, denn in geschlossenen Räumen sind ja nur sechs Personen erlaubt. Laut dem Kärntner Sängerbund werden Chorproben ausgesetzt. Hedi Preissegger vom Grenzlandchor Arnoldstein sagte in einer ersten Stellungnahme, bisher sei mit Abstand halten und ständigem Lüften geprobt worden. „Wir warten jetzt auf neue Anweisungen, es ändert sich ja ständig. Es ist auf alle Fälle eine ganz betrübliche Sache.“

Ein Jahr mit keinem einzigen Auftritt habe es in der jahrzehntelangen Geschichte überhaupt noch nie gegeben sagte Preissegger. Ihr bleibt nur die Hoffnung, dass wenigstens das lang ersehne Weihnachtskonzert in Maria Zell am 11. Dezember stattfinden könne.