Einzelzimmer in der JUNO
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Chronik

Betten voll bei Jugendnotschlafstelle

Die Jugendnotschlafstelle in Klagenfurt meldet eine Verdoppelung der Belegszahlen seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Jugendliche müssen abgewiesen und woanders untergebracht werden, weil die Betten voll seien. Ein gravierender Grund für den Auszug von zu Hause sei zunehmende Vereinsamung.

Die Coronavirus-Pandemie und der damit verbundene ständige Appell der Bundesregierung, soziale Kontakte einzuschränken, werden zunehmend zu einer Belastung für Jugendliche. Vor allem für jene, die zu Hause in den Familien ohnehin schon Probleme hatten. Das spiegelt sich unter anderem in den überfüllten Jugendnotschlafstellen in Kärnten wider.

Niemand wird ohne Alternative weggeschickt

Es werde aber niemand weggeschickt, der keine Alternative zum Schlafen hat, sagte Teamleiterin und Sozialarbeiterin Tatjana Greller, die aktuell Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren betreut. „Wenn wir voll sind, so wie im Moment, und es kündigt sich eine Person an, die Bedarf hat, schauen wir, dass wir mit anderen Institutionen in Kontakt treten, wo dann eine Schlafmöglichkeit bestehen könnte. Das sind zum Beispiel die JUNO Villach, das Kids Klagenfurt, die Frauennotschlafstelle oder die Volkshilfe, wobei die Volkshilfe mit ihren Wohnungen eher für länger gedacht ist.“

Jugendliche können bei der Jugendnotschlafstelle (JUNO) Klagenfurt 92 Tage aufgenommen und betreut werden, wenn ein Bett frei ist, sagte Greller. „Bei Jugendlichen, die bereits ausgezogen sind, gibt es die Möglichkeit, sie nachzubetreuen. Wir bieten Unterstützung an, wenn Fragen bestehen oder Probleme auftreten, nachdem sie bei uns ausgezogen sind. Die Jugendlichen können unsere Öffnungszeiten nutzen, damit wir mit ihnen an den Problemen des Alltags arbeiten.“