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Offene Fragen zu Schnelltests beim Hausarzt

Das Bundesgesetzblatt mit der Verordnung, dass Antigentests bei Hausärzten durchgeführt werden können, ist noch ganz frisch. In wie vielen Ordinationen in Kärnten sie tatsächlich angeboten werden, ist unklar. Es seien noch einige Fragen offen, sagte Maria Korak-Leiter, Sprecherin der niedergelassenenen Ärzte.

Die Österreichische Ärztekammer übte Kritik an den möglichen Antigen-Schnelltest. Zwar werde die Möglichkeit der Tests auf freiwilliger Basis weiterhin begrüßt, allerdings würden „halbgare Lösungen“ Patienten verunsichern, außerdem gingen Ordinationen in Anfragen unter, hieß es in einer Aussendung. Auch sei die Verordnung ohne Einvernehmen mit der Ärztekammer erlassen worden, kritisierte diese. Auch die Abrechnung sei unklar.

Krankenhäuser testen schon länger

In den Kärntner Krankenhäusern kommen die Schnelltests bei Akutfällen oder vor Operationen schon jetzt zum Einsatz. Seit Donnerstag sind sie auch bei Hausärzten möglich. Hochinfektiöse Menschen werden gut erkannt und könnten schnell isoliert werden, heißt es von Befürwortern. Ein Nasen-Rachen-Abstrich oder ein Stich in den Finger genügt. Bei dem Test wird nach Molekülen gesucht, die für SARS-CoV-2 typisch sind. Binnen 15 bis 30 Minuten liegt das Ergebnis vor.

Nicht alle Praxen geeignet

Maria Korak-Leiter, Sprecherin der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, sagte, in einigen Punkten brauche es noch eine Feinabstimmung mit Vertretern des Landes und der Gesundheitsbehörden. Wenn jemand mit Symptomen komme und positiv getestet werde, müsse auch auch ein PCR-Test durchgeführt werden, das sei wieder ein neues Problem. Diese Tests können nur von Fachlabors ausgewertet werden. Nicht jede Praxis werde sich außerdem dafür eignen, so Korak-Leiter. Es gehe um räumliche und organisatorische Voraussetzungen. Manche werden es schneller anbieten, weil sie zweite Eingänge oder ähnliches haben. Anderen müsse man mehr Zeit geben.

Ein Pauschalbetrag von 65 Euro wird den Ärzten für die Durchführung der Tests bei den ersten 30 Patienten zur Verfügung gestellt. Für die Patienten, die erkrankt sind und den Test benötigen, wird er nichts kosten.

Betten füllen sich

Noch sei die Versorgung gesichert, aber aufgrund der aktuell steigenden Fallzahlen wurden am Klinikum Klagenfurt 20 zusätzliche Betten auf der Normalstation geschaffen, sagte der medizinische Direktor, Dietmar Alberer. Das bedinge im Haus eine Reduktion im chirurgischen Bereich. Planbare Operationen sollen möglichst verschoben werden. Auch in anderen betroffenen Einrichtungen gelten strengere Regeln – mehr dazu in CoV: Musikuni und Stadttheater betroffen.