Die neue Privatuniversität für Musik von außen
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Coronavirus

CoV: Musikuni und Stadttheater betroffen

Das Coronavirus ist an der Gustav-Mahler-Musikuniversität und am Stadttheater Klagenfurt angekommen. Drei Fälle wurden an der Uni gemeldet, sie bleibt bis 3. November geschlossen. Eine Musikerin am Theater ist infiziert, die Opernpremiere am Donnerstag wird in einer Kurzversion gespielt. Eine 90-Jährige des Pflegeheim-Clusters starb am Donnerstag an Covid-19.

Eine 90-jährige Patientin starb am Donnerstag in einem Krankenhaus. Wie der Landespressedienst mitteilte, hatte sich die Frau in einem Pflegeheim-Cluster angesteckt. Die Zahl der Covid-19-Toten in Kärnten erhöht sich damit auf 14, der letzte Todesfall in Kärnten in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion lag fast sechs Monate zurück.

Musikuni geschlossen

Ein Lehrer und zwei Studenten wurden an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt positiv getestet. Das Contact-Tracing sei im Laufen, hieß es in einer Aussendung des Landes. Die Uni wird bis 3. November geschlossen. Wenn möglich, werden die Fächer auf Distance-Learning umgestellt, auch Videostreams aus den Lehrsälen sind möglich. Bestimmte Ergänzungsfächer werden gar nicht stattfinden.

Aktuelle Zahlen

Donnerstagfrüh: 408 aktuell Infizierte, 63 Neuinfektionen, 29 hospitalisiert (27 stationär/2 intensiv), 1.638 bestätigte Fälle, 1.217 Genesene (+40), 14 Verstorbene, 96.733 Proben (+780)

Musikerin am Stadttheater betroffen

Auch eine Musikerin des Orchesters des Klagenfurter Stadttheaters wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Sie sei am 17. Oktober in einer Vorstellung der Richard-Strauss-Oper „Elektra“ zum Einsatz gekommen. Ihre Kollegen sind nun teilweise in Quarantäne, zur Sicherheit werden alle Orchestermitglieder getestet. Das Contact-Tracing läuft. Für die Vorstellungen in den kommenden Tagen bedeutet das, dass die „Elektra“-Vorstellungen am 24. und 29. Oktober nur mit Klavierbegleitung stattfinden werden. Die Premiere der Barockoper „Alcina“ am Donnerstag gibt es in einer Kurzversion – mehr dazu in Barockoper „Alcina“ in Kurzversion.

Gemeinderat in Völkermarkt

In Völkermarkt wurde ein Gemeinderat positiv auf das Coronavirus getestet. Zwölf Kontaktpersonen der Kategorie 1 und fünf der Kategorie 2 wurden festgestellt, die behördlichen Maßnahmen wurden sofort eingeleitet. In den gesperrten Wolfsberger Kindergärten hat sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und ein Kind erhöht.

Soldatinnen und Soldaten als Contact-Tracer

Durch das Contact-Tracing bei jedem einzelnen Fall gerieten die Behörden an ihre Grenzen. Damit nicht der Fall wie in Slowenien eintritt, wo man die Nachverfolgung komplett einstellte, organisierte man Hilfe. Seit Mittwoch arbeiten schon die ersten von insgesamt 28 Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Bundesheeres in den Bezirkshauptmannschaften. Die 28 Bundesheerangehörigen für das Contact-Tracing sind Kaderpersonal sowie Rekrutinnen und Rekruten vom Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 aus dem niederösterreichischen Mistelbach.

Sie waren seit Mitte September schon bei den gesundheitsbehördlichen Kontrollen an der Grenze zu Italien eingesetzt. Dort wurden die Kapazitäten frei, weil momentan nur Stichproben stattfinden – mehr dazu in Bundesheer hilft bei Contact-Tracing (kaernten.ORF.at; 20.10.2020).

Einschulung durch Amtsärzte

Sie durchlaufen gerade eine Detailschulung für das Contact-Tracing durch die Amtsärztinnen und Amtsärzte. Aufgeteilt sind sie derzeit auf die Bezirkshauptmannschaften Völkermarkt, St. Veit, Klagenfurt-Land, Villach-Land und Spittal. Bei Auftreten eines Clusters können sie eine BH zusätzlich temporär verstärken. Weitere 218 Soldatinnen und Soldaten nehmen sicherheitspolizeiliche Aufgaben an den Grenzen wahr und unterstützen die Gesundheitsbehörden beim Einreisemanagement.

Regierung dankt Bediensteten in Behörden

Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sprachen am Mittwoch in einer Aussendung von „übermenschlichen Leistungen der Bediensteten in den Behörden, wo Überstunden am Abend und an den Wochenenden seit Februar auf der Tagesordnung stehen“. Prettner verwies auf die 45 zusätzlichen und über das AMS geförderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit würden insgesamt rund 181 Vollzeitäquivalente für das Contact-Tracing zu Verfügung stehen. Zudem gebe es weiter die Möglichkeit, junge Menschen – die auf den BHs flexibel bei großen Clustern eingesetzt werden können – über freie Dienstverträge anzustellen.

Die Gesundheitsbehörden bitten zudem Kontaktpersonen von infizierten Personen, sich nicht aktiv bei ihnen zu melden. Die Behörden setzen sich mit den Kontaktpersonen im Zuge des Contact-Tracing in Verbindung.

KABEG: Strengere Regeln in Spitälern

Aufgrund der derzeit stark steigenden Zahlen an Coronavirus-Infektionen in Kärnten sei ein restriktiverer Umgang mit Besuchen in den KABEG-Spitälern erforderlich, hieß es Donnerstagfrüh in einer Aussendung. Um ein Einschleppen des Virus ins Krankenhaus zu vermeiden, seien die Zugangskontrollen an den Eingängen weiterhin enorm wichtig. Ins Gebäude dürfe nur, wer einen geplanten Termin habe oder einen Angehörigen besuchen wolle. Die Besuchsregelung wird mit 27.10.2020 umgesetzt.

In den Akutspitälern sei pro Patient in der Regel ein Besucher pro Tag erlaubt und die Besuchszeit auf 30 Minuten beschränkt. Die Besucher müssen sich am Vortag telefonisch anmelden, ihnen wird dann ein Termin zugewiesen. Die Namen werden, auch für eventuell erforderliche Kontaktpersonennachverfolgungen, registriert. Die Hygienemaßnahmen seien strikt einzuhalten.