Chronik

16-Jährige vergewaltigt: Prozess vertagt

Ein 30-jähriger Mann ist am Montag wegen der Vergewaltigung einer 16-Jährigen vor Gericht gestanden. Er bekannte sich nicht schuldig. Die beiden kannten einander durch ihre gemeinsame Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. Zur Vergewaltigung soll es am Polterabend des Mannes gekommen sein.

Die Staatsanwaltschaft listete auf, dass sich die beiden seit Wochen What’s App Nachrichten und SMS schrieben, laut Verteidigung sollen es 538 sein. Darin gehe es um intime Details, persönliche Inhalte und ein bisschen Flirten. Beim Polterabend zogen der Angeklagte und seine Freunde durch die Lokale und konsumierten reichlich Alkohol.

Staatsanwalt: Betrunken aber zurechnungsfähig

Laut eigenen Angaben hatte der Spittaler, für den die Unschuldsvermutung gilt, zehn große Bier und drei bis vier Cola-Rum getrunken. Laut Staatsanwaltschaft war der Angeklagte aber in keinem Rauschzustand und somit zurechnungsfähig. Der Mann soll gesehen haben, wie das Mädchen auf die Toilette ging und ihr gefolgt sein. Dort soll er sie in die Toilette gedrängt und ihre Handgelenke über dem Kopf fixiert haben.

Das Mädchen forderte ihn auf, das sein zu lassen und versuchte sich loszureißen. Laut Anklage ließ der 30-Jährige nicht locker, begrapschte und entblößte die 16-Jährige und fixierte sie an der Wand. Sie war laut Anklage wehrlos und wurde mehrfach vergewaltigt. Eine gynäkologischen Untersuchung bestätigte ihre Angaben.

Verteidigung: Einvernehmlicher Sex

Die Verteidigung bezweifelte die Schilderungen des Opfers und sprach am Montag von „einvernehmlichem Sex“. Außerdem sagte die Verteidigung, dass es danach wohl Scham und Verdrängung waren, die zu den Vergewaltigungsvorwürfen des Mädchens führten. Auch sie sei betrunken gewesen und habe nicht um Hilfe gerufen, betonte der Verteidiger. Am Ende sei die Schuld seines Mandanten „zweifelhaft“.

Anzeige am nächsten Tag

Als die Poltergruppe der zukünftigen Ehefrau im Lokal auftauchte, machten sie sich auf die Suche nach dem zukünftigen Bräutigam. Gefunden wurden mutmaßlicher Täter und Opfer auf der Damentoilette, mittlerweile aber wieder angezogen, so eine Zeugenaussage. Die 16-Jährige feierte mit der Gesellschaft weiter, eine Freundin überzeugte sie am nächsten Tag, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Auf Antrag der Privatbeteiligtenvertreterin wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Laut Auskunft des Gerichts wird der Prozess vertagt, ein Gutachten soll eingeholt werden.