Coronavirus
pixabay/geralt
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Chronik

34 Neuinfektionen – mehr Spitalsaufenthalte

Nach der bundesweiten Verschärfung der Maßnahmen wegen der CoV-Pandemie hat Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gesagt, die Vorgaben stellen ein Mindestmaß dar, die Länder könnten zusätzlich verschärfen. Derzeit sind bei 34 Neuinfektionen 362 Menschen aktuell infiziert, 24 Menschen sind im Spital.

Mit Stand Dienstagfrüh gab es in Kärnten 34 Neuinfizierte. Wie das Land mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, von 17 auf 24, drei von ihnen sind auf der Intensivstation. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst. Viele Bewohner eines Pflegeheims in Klagenfurt, wo es ja einen Coronavirus-Cluster gibt, werden im Spital untersucht, wenn ihre Symptome unklar seien. Die Bewohner hätten aber alle nur leichte Verläufe, sagte auch Landeshauptmann Kaiser nach der Regierungssitzung am Dienstag.

In Kärnten gibt es aktuell 362 Infizierte. Da 57 Menschen wieder genesen sind, ging die Gesamtzahl zurück. Insgesamt wurden seit beginn der Pandemie 1.520 Fälle bestätigt.

Bundesregierung verschärft Maßnahmen

Am Montagvormittag gab die Bundesregierung neue, verschärfte Maßnahmen wegen der Covid-19-Pandemie bekannt. Private Zusammenkünfte im Inneren werden auf sechs Personen beschränkt, auch für öffentliche Veranstaltungen (etwa Theatervorstellungen und Konzerte) gelten strengere Maßnahmen als bisher – mehr dazu in CoV-Maßnahmen ab Freitag verschärft (news.ORF.at).

In Kärnten gelten ja bereits in den Bezirken, die von der Coronavirus-Ampel-Kommission auf orange gestellt wurden, strengere Vorgaben – mehr dazu in Trotz Orange: Lage medizinisch entspannt.

Tanzschulen in Gefahr

Die Beschränkung von sechs Personen im Inneren gilt auch für Kurse in Tanzschulen. Für Andreas Wankmüller, Inhaber einer Tanzschule sei dies eine Katastrophe. Unter diesen Voraussetzungen könne eine Tanzschule nicht wirtschaftlich betrieben werden. Wankmüller hoffe aber, dass das bereits vorliegende Präventionskonzept für Tanzschulen der Bundesbehörde vorgelegt und erklärt werde. Die Tanzschulen hoffe, dass mehr Teilnehmer bei den Kursen genehmigt werden.

Sperrstunde derzeit kein Thema

Für die Gastronomie kommt die erwartete, bundesweite Sperrstunde um 23.00 Uhr vorerst nicht. Die Länder können jedoch, wenn die Zahlen steigen, für gewisse Bezirke oder Regionen eine solche Sperrstunde einführen. Das sei derzeit für Kärnten noch kein Thema, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

„Das ist auch ein Punkt, für den ich mich stark gemacht habe. Wir haben derzeit kaum Cluster in diesem Bereich.“ Es hänge künftig auch von der Ampelfarbe für Kärnten oder den jeweiligen Bezirk ab. „Ich glaube, dass das ein wichtiges Stellrad ist, an dem man gegebenenfalls drehen kann.“

Kaiser: Einheitliche Besuchszeiten für Pflegeheime

Eine bundesweite Vorgabe im Umgang mit Heimen gibt es noch nicht, so Kaiser. „Ich habe vorgeschlagen, Besuchszeiten österreichweit für Alten- und Pflegeheime einheitlich zu regeln.“ Das würde viele Missverständnisse ausräumen, sagte Kaiser, außerdem könnten die Fälle österreichweit besser verglichen werden und Schussfolgerungen für Maßnahmen bringen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) habe das bereits aufgegriffen, sagte Kaiser, er werde versuchen, die Regelung mit einzuarbeiten. „Diese Regelung wird eine Mindestregelung sein, die von den Ländern im Bedarfsfall verschärft werden kann.“

Mehr Kontrollen in den Betrieben

Der grenzüberschreitende Berufsverkehr von Slowenien nach Kärnten soll weiter funktionieren, sagte Kaiser, das habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zugesagt. Slowenien hat ja aufgrund der rasch steigenden Anzahl von Infektionen den Notstand ausgerufen. In Kärnten arbeiten etwa 10.000 Slowenen.

An die Betriebe werde appelliert, zusätzliche Maßnahmen, wie das Fiebermessen, vorzunehmen, sagte Kaiser. „Wobei ich lobend erwähnen möchte, dass das die Kärntner Betriebe bereits jetzt in einem sehr hohen Ausmaß tun.“ Wenig hält der Landeshauptmann derzeit vom viel diskutierten Antigen-Test, der als Coronavirus-Schnelltest gilt. Versuche in Niederösterreich hätten gezeigt, dass der Antigentest erst bei einer sehr hohen Virenlast ein zuverlässiges Ergebnis anzeige, sagte Kaiser.

Unverständnis auf Seiten der FPÖ

Bei FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann stoßen die Einschränkungen auf Unverständnis. Vor allem die Personenbeschränkungen werden, laut Darmann, massiven wirtschaftlichen Schaden anrichten, weil es keine Weihnachtsfeiern geben werde. Darmann vermisse, bei den neuen Regelungen, auch den Schutz der Risikogruppen.