In der Konditorei Kosta in St. Georgen am Sandhof bei Klagenfurt veränderte die Coronavirus-Pandemie einiges. Seit 1889 gibt es den Betrieb. Viele Krisen mussten seitdem überstanden werden. Daher lasse man sich auch jetzt nicht unterkriegen, sagte Konditorei-Betreiberin Alexandra Kosta: „Wir sind bei einem Verlust von 80 Prozent. Das ist sehr viel für so einen kleinen Betrieb. Aber man kann das auch als Chance sehen, dass man diese Zeit jetzt nützt, um andere Sachen zu machen die in weiterer Folge uns weiterhelfen. Es sind Zukunftsprojekte. Man kann immer sagen das Glas ist halb voll oder es ist halb leer. Ich sehe es so, dass es halb voll ist.“
Neue Produkte, neue Ziele
Elf neue Fertigmischungen zum Selberbacken wurden kreiert, viele kleine Märkte besucht und der Internethandel, am Anfang der Pandemie noch relativ unbeachtet, entwickelte sich immer mehr zu einem wichtigen Standbein.

Krise als Chance nutzen
Auch Süßwarenerzeuger Anton Lukic in St Andrä im Lavanttal musste in Coronavirus-Zeiten neue Marktnischen aufmachen. Der Umsatz ging um 90 Prozent zurück. Die Krise werde aber auch als Chance genutzt, so Lukic: „Die Aussichten für die Zukunft schauen nicht schlecht aus. Wir haben einen regionalen Lebensmittelgroßhändler als Kundschaft gewinnen können. Den können wir beliefern, der hat einige Filialen, so kommen wir gut durch die Krise durch.“
Zweimal im Monat gibt es vor dem Betrieb einen Marktstand mit den hausgemachten Produkten. Denn Qualität und Regionalität punktet auch in schwierigen Zeiten.

Produkte werden über Grenzen hinaus vermarktet
Auch die Konditorei Semmelrock in Hermagor nutzte die Chance. Man vertreibt zum Beispiel über Gourmetplattformen im Internet Produkte weit über die Kärntner Grenzen hinaus. „Lebkuchen geht immer“ ist das Motto. Die Zeit vor Weihnachten sei eine der umsatzstärksten.
Der Familienbetrieb profitierte in den Sommermonaten auch von den vielen inländischen Urlaubsgästen, sagte Konditor und Lebzelter Erich Semmelrock: „Die Leute sind enger zusammen gestanden in der Krisenzeit und haben mehr zusammen gehalten. Dadurch haben sich neue Märkte aufgetan. Ich schaue nicht so negativ in die Zukunft und wenn man gescheit und ehrlich produziert und seine Partner hat, dann werden wir schon drüber kommen.“

Denn gerade in schwierigen Zeiten sei eine süße Gaumenfreude ein perfekter Trost, heißt es aus der Branche.