Beschreibung Grafik Corona-Ampel
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Chronik

Trotz Orange: Lage medizinisch entspannt

Obwohl mittlerweile drei Bezirke in Kärnten auf Orange stehen, bewerten Experten die Lage aus medizinischer Sicht als entspannt. Seit Freitag gilt für den Bezirk St. Veit an der Glan die Farbe Orange auf der Coronavirus-Ampel. Damit wird das Risiko für eine Infektion als hoch eingestuft. Derzeit gibt es in Kärnten 345 Infizierte.

Aktuell waren in Kärnten mit Freitag 329 Personen mit dem Coronavirus infiziert. In den vergangenen 24 Stunden gab es 25 Neuinfektionen. 13 Personen werden im Krankenhaus behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Damit bleibt die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, seit vielen Tagen nahezu gleich.

Der Bezirk St. Veit wurde am Freitag bei der Coronavirus-Ampel auf Orange gestellt. Die Maßnahmen für Veranstaltungen werden damit verschärft – mehr dazu in St. Veit orange: Verschärfungen geplant kaernten.ORF.at; 16.10.2020).

Ausreichend Intensivkapazitäten vorhanden

Derzeit gibt es also viel mehr Coronavirus-Tests und deutlich mehr positive Fälle. Trotzdem bewertete Ernst Trampitsch, der Vorstand der Intensivmedizin im LKH Villach, im ORF-Interview die Lage aus medizinischer Sicht als recht entspannt.

„Derzeit ist es so, dass nur unter ein Prozent der positiv auf das Coronavirus getesteten Patienten ein Intensivbett brauchen. Wir haben in Kärnten die gute und glückliche Situation, dass wir ausreichend Intensivkapazitäten vorhanden haben. Wir sind in Kärnten gut vernetzt und wissen über die aktuelle Situation immer gut Bescheid.“

Intensivmedizinisch betreute Patienten wieder zu Hause

Es gebe genügend freie Betten, nur zwei Patienten seien derzeit in Kärnten auf einer Intensivstation. Einer von ihnen, ein älterer Mann, wird im LKH Villach auf der Abteilung von Primarius Trampitsch behandelt.

„Der Patient hat Vorerkrankungen, bei Details unterliege ich aber der ärztlichen Verschwiegenheitspflicht. Wir haben aber in den letzten Wochen zwei Patienten intensivmedizinisch betreut, nach den aktuellsten und modernsten Richtlinien der Covid-19-Behandlung. Beide Patienten sind wieder zu Hause.“

Intensivmediziner warnt: Keine Panik erzeugen

Bei der Behandlung von Covid-19-Patienten sei man auf dem neuesten Stand und nutze alle Möglichkeiten, sagt der Intensivmediziner, der für mehr Gelassenheit plädiert. Trampitsch sagte, er würde das Bewusstsein in die Bevölkerung bringen, dass es für über 95 Prozent der Bürger eine ungefährliche Krankheit sei. „Man sollte Risikopatienten schützen und Abstand halten, Händehygiene einhalten und Maske tragen. Aber es ist nicht notwendig, Panik zu erzeugen. Aus meiner Sicht und aus Sicht vieler Experten wäre das überzogen.“

Die meisten schweren Fälle betreffen Patienten mit Vorerkrankungen, sagte Trampitsch. Menschen mit einem gesunden Immunsystem seien um ein Vielfaches weniger gefährdet.

Derzeit 345 Infizierte

Aktuell sind in Kärnten 345 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Von Freitag auf Samstag wurden 47 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 11 Personen werden im Krankenhaus behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle ist nach Angaben des Landes auf 1.405 gestiegen. Insgesamt wurden bisher 94.109 Proben untersucht.