Kartoffeln in Kiste auf Salzburger Schranne Wochenmarkt
ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
Landwirtschaft

Positive Bilanz der heurigen Ernte

Die Erntebilanz fällt heuer positiv aus, nicht nur im Grünlandanbau, sondern auch im Ackeranbau. Direktvermarkter konnten durch die Coronavirus-Krise ihre Absätze steigern. Immer mehr Bauern setzen auf den Gemüse-, Kartoffel- und Kürbisanbau. Durch den Lockdown sei es aber zu einem Preisverfall gekommen.

Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler sprach am Freitag in einer Pressekonferenz von einem außergewöhnlichen Jahr. Die Coronavirus-Krise hätte gezeigt, wie wichtig die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln gewesen sei, die Wertschätzung auch für die Qualität der Produkte hätten den heimischen Bauern gut getan. „Die Bauern haben sehr innovativ reagiert, in den Dörfern Direktverkauf geboten. Für den bäuerlichen Berufsstand war das heurige Jahr – wie für alle – eine außergewöhnliche Herausforderung.“ Als der Tourismus zugesperrt habe, sei die Wertschöpfungskette unterbrochen worden. Auch Preisverwerfungen habe es gegeben.

Gutes Ergebnis in allen Bereichen

Erntemäßig habe der ausreichende Niederschlag für ein gutes Ergebnis in allen Bereichen gesorgt. Mit ein Grund dafür waren die geringeren Schadensereignisse. Die zahlreichen Regentage im Sommer waren zwar eine Herausforderung für die Grünlandernte, dennoch konnte man die kurzen Sonnenfenster für die Heuproduktion gut nutzen. Die Tennen seien voll, die Versorgung des Viehs im Winter gesichert, sagte Pflanzenbaudirektor Erich Roscher.

Plus beim Getreide

Auch der Ackerbauern konnte mengenmäßig durchwegs positive Ergebnisse einfahren. Allen voran steht das Getreide, hier gab es ein Plus an Erntemengen von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anbauflächen blieben mit rund 14.000 Hektar konstant. Die Maisernte findet heuer deutlich später statt. Bedingt durch einen Flächenrückgang geht man davon aus, dass sich die Erntemengen auf dem Vorjahresniveau einpendeln werden. Die Sojaproduktion, die flächendeckend mit gentechnikfreiem Saatgut erfolgt, bleibt ebenfalls auf dem Vorjahresniveau. Der viele Regen sorgte beim Ackerbau aber generell für Qualitätseinbußen, die sich auf den Preis auswirkten.

Starke Nachfrage nach Gemüse

Ölkürbisanbau, Ölsonnenblumenflächen und Feldgemüsebau legten stark zu, so Roscher. Die Gemüsefläche sei seit 2016 um rund 30 Prozent gestiegen, die Betriebe, die Gemüse anbieten, hätten sich verdoppelt. „Die Gründe sind die gestiegene Nachfrage aus Bevölkerung und Tourismus.“ Eine weiterer Trend sei der Kartoffelanbau, hier seien die Flächen in den letzten fünf Jahren um 37 Prozent gestiegen. Die Selbstversorgung sei wieder Thema, im Frühling hätten viele Betriebe wieder einige Reihen Kartoffeln angelegt.

Auch beim Obst- und Weinanbau könne man heuer von einer guten Ernte sprechen. Vor allem beim Wein rechnet die Landwirtschaftskammer heuer mit sehr guten Qualitäten. Mengenmäßig können heuer bereits 500.000 Flaschen geerntet werden.