Visualisierung der neuen Justizanstalt
Zinterl Architekten
Zinterl Architekten
Chronik

Neubaupläne von Justizanstalt präsentiert

Die Justizanstalt Klagenfurt ist an die Grenzen ihrer Kapazität gelangt. Im Jänner erfolgte vom Justizministerium eine europaweite Ausschreibung für den Neubau. Es gewannen Zinterl Architekten aus Graz. Ihr Projekt wurde in Anwesenheit von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) präsentiert.

Zadic sagte, dieses Projekt für den Neubau einer modernen sei außerordentlich. Es habe unterschiedliche Anforderungen gegeben, sozial, ökonomisch und ökologische. „Man baut ja nicht jeden Tag eine Justizanstalt.“ Im Zentrum stehe die Resozialisierung, und dazu könne eine moderne Justizanstalt durch die Umgebung und Gestaltung der Räumlichkeiten beitragen. Das reiche von Sport über Arbeitsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen.

Neubaupläne für Justizanstalt präsentiert

Die Justizanstalt Klagenfurt ist an die Grenzen ihrer Kapazität gelangt. Im Jänner erfolgte vom Justizministerium eine europaweite Ausschreibung für den Neubau. Es gewannen Zinterl Architekten aus Graz. Ihr Projekt wurde in Anwesenheit von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) präsentiert.

Das sei bei dem Siegerprojekt gelungen, so Zadic. Die bisherige Justizanstalt habe einen nicht so guten Ruf, man sage, es sei die hässlichste in Österreich. Daher freue sie sich, dass Kärnten nun die modernste Anstalt Österreichs bekomme.

Justizministerin Alma Zadic
ORF
Justizministerin Alma Zadic

35 Projekte eingereicht

Ein Neubau in dieser Größenordnung sei eine Seltenheit in der heutigen Zeit, sagte Architekt Thomas Zinterl, denn die meisten solcher Projekte seien Umbauten. Sein Siegerprojekt konnte sich unter 35 eingereichten Projekten durchsetzen. Er sagte, es habe damit auch 35 unterschiedliche Ansätze gegeben, aus denen man den besten habe auswählen müssen.

Die Herausforderung sei das Raum- und Funktionsprogramm dieser kleinen Stadt, die das Leben von Wohnen über Arbeiten und Freizeit abbilde. Das müsse in die Landschaft eingefügt werden. Im Norden, bei der Landesstraße, solle die Justizanstalt ein „freundliches Gesicht“ präsentieren. Dort werde man zwar die Mauer sehen, aber auch ein Verwaltungsgebäude.

Justizanstalt von außen
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Einfahrt zur jetzigen Justizanstalt neben dem Gericht, mitten in der Stadt

100 Millionen Euro Investition

Die Gebäude werden auf einem großen Areal nordöstlich des Klagenfurter Flughafens errichtet. Die Kosten betragen 100 Millionen Euro, finanziert wird der Neubau über die Bundesimmobiliengesellschaft, so Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Das alte Gefängnis sei kein Aushängeschild, die BIG als Eigentümer vermietete bisher an die Justiz, man wollte nun eine neue Lösung. Die Stadt sei beim Standort eingesprungen, sechs Liegenschaften seien in die engere Wahl gekommen. Man entschied sich letztlich für das Grundstück nördlich der Autobahn.

Plan des neuen Gefängnisses
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Modell des Neubaus

Kaiser: Bindung an Gebäude

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte bei der Präsentation, der Bau bringe einen humanen Ansatz für die Insassen. Gerade ein Gefängnisbau sei nie unumstritten, doch es gebe eine gewisse Grundakzeptanz. Als Klagenfurter könne er auch beurteilen, dass man nun einen vernünftigen Standort für den Neubau gefunden habe. Er sei öfter im Rahmen des Resozialisierungsprogramms in der alten Justizanstalt gewesen, sagte Kaiser. Zwei Geschwister seien Justizwachebeamte gewesen, sagte Kaiser. So gebe es eine gewisse Bindung an das Gebäude. Ziel sei die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und die Resozialisierung. Die frei werdenden Räumlichkeiten in der Innenstadt werden dringend benötigt.

Mit dem Bau soll in zwei Jahren begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Das neue Gefängnis soll Platz für bis zu 400 Häftlinge haben. Das alte Gebäude in der Innenstadt soll vom Landesgericht und der Staatsanwaltschaft – die ja auch aus allen Nähten platzen – genutzt werden.

Opposition kritisiert Pläne

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer kritisierte, dass die neue Justizanstalt in Klagenfurt auf der grünen Wiese umgesetzt werden soll. „Ausgerechnet unter einer den Grünen zugehörigen Justizministerin geht man her und gibt rund 13 Hektar allerbester landwirtschaftlicher Grundfläche auf und baut und widmet einfach drauf los. Und das obwohl wir in Kärnten über Unmengen an Bauland-gewidmeten Flächen verfügen. Jeder Volksschüler weiß heutzutage, was es bedeutet und zur Folge hat, wenn Bodenversiegelung weiter so exzessiv betrieben wird.“