Wirtschaft

CoV: Unsichere Zeiten auch für Handwerker

Die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe bereiten sich mit gemischten Gefühlen auf die Wintersaison vor. Je nach Branche wird es Gewinner und Verlierer geben. Allen voran steht die Angst eines zweiten Lockdowns, den würden viele Betriebe nicht überstehen, so die Wirtschaftskammer.

Der Auftragsstand und die Umsatzentwicklung im dritten Quartal seien je nach Branche unterschiedlich, sagte Klaus Kronlechner, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer. So könne sich der Bereich Kunststoff und Holz über 38 Prozent höhere Auftragsstände freuen. Auch im Kfz- und Baubereich sei man zufrieden.

Hoffnung auf Investitionen

Der Bund sorgte durch verschiedene Fördermaßnahmen und Steuererleichterungen dafür, dass mehr Geld im Umlauf sein sollte. Kronlechner sagte, es komme nun auf den privaten Konsumenten an: „Wir wissen nicht, wie sich die Situation mit Bauen in den nächsten Monaten entwickeln wird. Wir wissen nicht, ob es einen zweiten Lockdown geben wird, oder wie die Touristiker über die Saison kommen. Tourismus und Industrie sind sehr starke Partner für das Handwerk. Die Privaten füllen die Lücke und wir hoffen, dass die Konsumenten das Geld investieren.“

Auf die gesamte Dienstleistungsbranche habe die Coronavirus-Krise gravierende negative Auswirkungen, sagte Irene Mitterbacher, Obfrau der Fachgruppe Personenberatung und Betreuung in der Wirtschaftskammer: „Was mir besonders aufgefallen ist, ist die Veranstaltungsbranche. Man denkt ja nicht daran, was alles da dranhängt. Es gibt Tontechniker oder auch Gerüstbauer, die alles aufstellen, die sind kurz vor der Pleite.“

Messen nicht abgehalten

Auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie ist der Lehrlingsmangel in manchen Branchen allgegenwärtig. Der Trend geht zu den technischen Berufen. Nachwuchsmangel gebe es in den handwerklichen Sparten, sagte Rudolf Bredschneider, Innungsmeister der Maler und Tapezierer: „Es gab keine Messen, keine Veranstaltungen, man spürt, dass es weniger Lehrlinge in einigen Branchen gibt.“

Um die Wirtschaft im Bereich Gewerbe und Handwerk auch im kommenden Jahr zu stützen, fordert die Kammer einen „Handwerkerbonus neu“. So sollten Arbeitsleistungen für Erhaltung, Reparatur und Modernisierung von maximal 20.000 Euro pro Wohneinheit mit 25 Prozent von der öffentlichen Hand gefördert werden.