Faaker See
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Chronik

Neuer Hochwasser-Schutzplan für Faaker See

Fast ein Jahr ist es her, dass massive Regenfälle am Faaker See den Wasserpegel um mehr als einen Meter ansteigen ließen, ein Ereignis, das nur alle 70 Jahre vorkommt. Überschwemmungen waren die Folge. Ein neuer Hochwasser-Schutzplan soll nun die Situation entschärfen.

Die massiven Regenfälle vor einem Jahr sorgten für Überschwemmungen in den angrenzenden Orten. Auch zahlreiche Ferienhäuser rund um den See standen damals unter Wasser. Gemeinde, Land und die Wildbach- und Lawinenverbauung arbeiten seitdem an Maßnahmen, um die Zu- und Abflüsse zu entschärfen und damit die angrenzenden Ortschaften besser zu schützen. So sollen am Rotschitzabach Schutzbauten entstehen, sagte Hannes Burger von der Wildbach- und Lawinenverbauung: „Wir haben geplant, die Schottermassen in einem Schotterbecken aufzufangen und zurück zu halten damit das Gerinne entlastet wird.“

Hochwasserschutz am Faaker See

Nach dem hundertjährlichen Hochwasser im Vorjahr wird für den Faakersee ein neuer Gefahrenschutzplan erstellt.

Hochwasserrückhaltebecken soll gebaut werden

Zusätzlich soll auf einem Feld in Latschach ein Hochwasserrückhaltebecken gebaut werden, damit Überschwemmungen künftig verhindert werden. Drei Millionen Euro werden investiert. Auch beim Abfluss, dem Faaker See Bach wurden bereits 1,3 Millionen Euro von Seiten der Gemeinde für den Objektschutz in Müllnern investiert, sagte der Bürgermeister von Finkenstein, Christian Poglitsch: „Wir haben einerseits im Ort, wo die Nudelfabrik ist, die Strasse etwas erhöht. Dementsprechend auch die Verbauung erhöht, sodass wir mehr Wasser durchlassen können. Aber der große Umbau wird weiter oben passieren müssen um die Ortschaft zu schützen.“

Müllnern
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1,3 Millionen wurden in Objektschutz in Müllnern investiert

Rückhaltebecken im Finkensteiner Moor geplant

Gemeint ist das Finkensteiner Moor, das zu einem Rückhaltebecken werden soll. Noch laufen dazu aber noch Verhandlungen mit den Grundeigentümern und dem Naturschutz. Von Anrainern gefordert werden auch immer wieder Maßnahmen am See, wie etwa eine Erhöhung des Abflusses, so der Leiter der Schutzwasserwirtschaft, Norbert Sereinig: „Wenn ich den Abfluss erhöhe, dann müsste ich theoretisch im Ort noch mehr ausbauen, was technisch nicht möglich ist, weil es zu eng ist. das heißt, man würde die Hochwasserwelle mehr oder weniger früher nach Müllnern schicken.“

Finkensteiner Moor
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Finkensteiner Moor

Auch eine künstliche Regelung des Wasserpegels würde das ökologische Gleichgewicht des Sees massiv stören. Der See sei ein natürliches Rückhaltebecken, Pegelschwankungen kommen immer wieder vor, zeigen auch die Aufzeichnungen des hydrographischen Dienstes. Dass sich die Hochwasserereignisse am Faaker See häufen, kann nicht bestätigt werden, sagte der Leiter des hydrographischen Dienstes, Johannes Moser: „Es gibt immer wieder Perioden, wo die Hochwasserstände etwas höher sind. Wenn man die letzten 60 Jahre betrachtet kann man daraus nicht schließen, dass ein Trend zu höheren Wasserständen vorliegt.“ Wer am See baut, muss sich des Hochwasserrisikos demnach bewusst sein.