Chronik

Gutachten zum Hotel Wörthersee

Der polnische Eigentümer des Hotel Wörthersee in Klagenfurt will das Gebäude abreißen und neu aufbauen, weil sich keine Firma für die Sanierung findet. Das Hotel steht aber zum Teil unter Denkmalschutz. Nun gibt es ein Gutachten des Bundesdenkmalamtes, der Inhalt ist unbekannt.

Was im Gutachten zum Hotel Wörthersee steht, wird dessen Schicksal wohl entscheidend mitbestimmen. Zum Inhalt gibt es vom Bundesdenkmalamt vorerst allerdings keine Auskunft. Zuerst müsse der Eigentümer informiert werden. Alles hänge von dessen Reaktion ab – und ob er dagegen Rechtsmittel einlegen werde. Eine vielsagende Wortwahl, wenn man bedenkt, was der polnische Investor in Sachen Abriss und Wiederaufbau vorschlägt.

Fassade und Dach sollen erhalten bleiben

Denn auch die Stadt hatte ja zuletzt dafür plädiert, dass Altsubstanz jedenfalls erhalten bleiben müsse. Hier vor allem die Fassade in Richtung Ostbucht, auch das Dach sei für das Gesamtensemble unverzichtbar, sagte Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz noch vor wenigen Wochen. Der Investor wird von Jacek Skibicki vertreten. Er sagte, mittlerweile habe sich eine Baufirma gefunden, die am Projekt sehr interessiert sei. Aber, so Skibicki, sie könne kein verbindlichen Angebot erstellen, weil das Projekt unberechenbar sei.

Hotel Wörthersee
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Einsturzgefahr bei Tiefgaragenbau

Unberechenbar auch deshalb, weil laut Projektplan Tiefgaragen gebaut werden sollen. Wenn versucht werden sollte, die Außenfassade zu erhalten, bestehe laut Baufirma die Gefahr eines Einsturzes. Technisch sei der Erhalt der Fassade möglich, es müsse eben aber auch finanziell machbar bleiben. Ohne Kostensicherheit würde keine Bank das Projekt mitfinanzieren, so Skibicki, derzeit scheitere es daran.

Jetzt gelte es, das Gutachten des Bundesdenkmalamtes abzuwarten. Dem Investor bleiben dann wieder
vier Wochen, um dazu Stellung zu nehmen. Jacek Skibicki hält aber schon jetzt fest, man wolle den Rechtsweg nicht beschreiten – es gehe darum, dass der Investor vom Projekt überzeugt sei und es bald in Angriff nehmen wolle. „Es muss aber natürlich machbar sein.“ Man hoffe weiter auf einen guten Kompromiss für alle Seiten.