Demonstranten
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Chronik

Gegendemo und Reaktionen auf Festakt

Rund um den Festakt haben am Samstag auch Gegendemonstrationen zum 100-Jahr-Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung stattgefunden. Kritik gab es von der FPÖ. In Köttmansdorf wurde eine Ortstafel um die slowenische Ortsbezeichnung „ergänzt“.

Bei der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 votierten die Bewohner der Abstimmungszone, die auch die südliche Hälfte des Wörthersees umfasste, mit 59 Prozent für Österreich. Damit blieb die Gebirgskette der Karawanken die südliche Landesgrenze Kärntens. Ein Ereignis vor genau 100 Jahren, dem in Kärnten mit einem Festakt im Wappensaal gedacht wurde – mehr dazu in Van der Bellen entschuldigt sich für „Unrecht“ (kaernten.ORF.at; 10.10.2020).

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SMRT FAŠIZMU
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Smrt Fašizmu
CARINTHI NEIN
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Carinthi – nein
HACEK TUAT NIT WEH
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Haćel tuat nit weh
Vada mit Kunstaktion 10. Oktober
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Vada mit Kunstaktion zum 10. Oktober
Vada präsentierte eigene Mobile Ausstellung zur Volksabstimmung
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Die Theatergruppe Vada präsentierte ihre eigene mobile Landesausstellung
Demonstranten mit Protesttafeln
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Gegendemo zum 10. Oktober
Demonstranten mit Protesttafeln
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Aufschrift „jugo“ auf der Kleidung einer Demonstrantin
Demonstranten
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Demonstranten
Demonstranten mit Protesttafeln
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Demonstranten
Demonstranten mit Protesttafeln
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Demonstranten mit Plakat: „Wer kennt diese Kärntner/Kdo pozna njihova imena?“
Demonstranten 10. Oktober
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Demonstranten

Slowenische Jugend protestierte

Ganz einhellig war die Feierstimmung in Klagenfurt jedoch nicht. Vertreter der Kärntner slowenischen Jugend hielten am frühen Nachmittag in der Klagenfurter Innenstadt eine Protestkundgebung ab, um für Minderheitenrechte und gegen die fortgesetzte Ehrung von umstrittenen Abstimmungshelden wie dem Nationalsozialisten Hans Steinacher zu protestieren. In einer Unterkärntner Gemeinde war Steinacher erst in der Vorwoche ein neues Denkmal enthüllt worden. Van der Bellen hatte im APA-Interview gesagt, dass er solche Akte „nicht nachvollziehen“ könne.

Demonstranten-Plakat
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Plakat bei Gegendemo zum 10. Oktober 2020

„Carinthi-Nein“ und „Slowenisch ist Landessprache“

Der 10. Oktober sei kein Grund um zu feiern war das Motto der Gegendemonstration. Es gab einen gemeinsamen Protestmarsch der jungen Slowenen, der KPÖ und der Radikalen Linken in der Klagenfurter Innenstadt, an dem an die 100 Menschen teilnahmen.

Demonstranten mit Protesttafeln
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Die Demonstranten versammelten sich vor dem Bahnhof in Klagenfurt und zogen dann in Richtung Landhaushof

Mit Tafeln mit Aufschriften wie „Carinthi-Nein“ oder „Slowenisch ist auch Landessprache“ zogen sie in Begleitung mehrerer Polizeiautos vom Bahnhof zum Landhaushof. Bereits am Vormittag präsentierte die Theatergruppe Vada am Neuen Platz in Klagenfurt ihre eigene Installation einer mobilen Landesausstellung.

Kritik von FPÖ an Bundespräsident Van der Bellen

Die FPÖ Kärnten übte in einer Aussendung nach dem Festakt Kritik an Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dieser hatte sich bei der slowenischen Volksgruppe in Kärnten dafür entschuldigt, dass Österreich seiner Verpflichtungen gegenüber der Volksgruppe nicht immer nachgekommen sei. FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer und der Kärntner FPÖ-Obmann Gernot Darmann sprachen in einer Aussendung von „Demutsgesten“ des Bundespräsidenten. Die „einseitige Entschuldigung“ bei den Kärntner Slowenen sei für die Kärntner Einigung nicht hilfreich, hier habe „Landeshauptmann Peter Kaiser die besseren Worte gefunden“.

Ortstafel mit Papierklebefolie überklebt

Rund um die Feierlichkeiten zum 10. Oktober kam es auch zu einer Sachbeschädigung: Am Freitagabend wurde die Ortstafel von Köttmannsdorf um den slowenischen Schriftzug „Kotmaravas“ ergänzt. Die schwarzen Schriftzeichen wurden aus einer Papierklebefolie hergestellt und auf die Ortstafel geklebt. Eine Reinigung der Ortstafel sei nur mit erheblichem Aufwand möglich, hieß es von der Polizei.