Eine Person hält ein brennendes Feuerzeug in der Hand
APA/dpa/Arno Burgi
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„Kennst Du Kärnten“

Erfinder Carl Auer Welsbach

Carl Auer Welsbach lebte von 1858 bis 1929, entdeckte die Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium (Aldebaranium) und Lutetium (Cassiopeium), erfand den Zündstein für Feuerzeuge, die Metallfadenlampe und beschäftigte sich mit Fotografie, Botanik und Vogelkunde.

Carl Auer Welsbach beeinflusste mit seinen Erfindungen und Entdeckungen auch den Alltag – zum Beispiel erfand er den Zündstein, ohne den ein Feuerzeug nicht funktioniert. Er sorgte auch dafür, dass es hell wurde in den Häusern, indem er zwei Lampen erfand. Kärnten Guide Ernst Bauer sagte, er sei von Kaiser Franz Josef zum Freiherren gemacht worden.

Auer Welsbach Museum
Das Originallabor im Museum in Althofen

„Mehr Licht“ als Wappenspruch

Der Wappenspruch, den er sich gewählt hatte, lautete „Mehr Licht“. Er habe ja die Metallfadenglühlampe erfunden, OSRAM gehe auf ihn zurück, das sei ein riesiges Patent, so Bauer. Am 10. März 1906 meldete er das Warenzeichen OSRAM für die Waren Elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen beim damaligen Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Auch den Gasglühstrumpf erfand Auer Welsbach.

Es wurde für die Menschen damals nicht nur heller, es wurde Einiges besser, sagte Bauer: „Indem man plötzlich auch die Produktivität wahnsinnig steigern konnte.“ Carl Freiher Auer Welsbach ist auch als großer Menschenfreund bekannt, der für Arbeitsplätze in der Region Treibach-Althofen sorgte: „Er ist der Gründer der Treibacher chemischen Werke und hat eine Anlage der Grafen Egger gekauft. Dort hat er eine Riesenfabrik betrieben, wo es auch Fürsorge für die Mitarbeiter gab. Als Menschenfreund bezeichnen ihn die Althofener deshalb, weil er in einem kalten Winter 3.000 Kinder mit warmer Kleidung beschenkt hat.“

Carl Auer Welsbach 1929
Wikipedia Feldhaus
Carl Auer Welsbach in seinem Todesjahr 1929

Experte für Seltene Erden

Der gebürtige Wiener studierte in Wien und in Heidelberg Chemie. Im Heidelberger Laboratorium von Robert Wilhelm Bunsen begann er mit Untersuchungen an den Metallen der Seltenen Erden. Zurück in Wien wurde Adolf Lieben sein Lehrmeister, in dessen Institut er zu arbeiten begann. Durch vielfach wiederholte fraktionierte Kristallisation konnte er 1885 das Didym, das bis dahin als Element gegolten hatte, in die Elemente Neodym und Praseodym zerlegen.

Bauer sagte zu den entdeckten Elementen: "Das macht ihn ja fast unsterblich. Es ist der Wunschtraum jedes Chemikers, ein neues Element zu entdecken und auf Carl Auer Welsbach gehen vier Elemente zurück, alle radioaktiv: „Man sieht in dem Museum in Althofen die kleinen Proberöhrchen, wo er seinerseits die Elemente isolieren konnte, das leuchtet in unglaublichen Farben.“ 1899 heiratete er Marie Nimpfer, mit der er vier Kinder hatte. Bereits 1893 kaufte er Schloss Rastenfeld in Mölbling mit der Villa Marienhof, an deren Stelle er Schloss Welsbach errichten ließ.

Scharfe Farbfotos schon 1908

Welsbach konnte aber noch etwas, was andere zu seiner Zeit nicht schafften, er war auch Fotograf. Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts habe er hervorragende Farbfotos gemacht, so Bauer. „Natürlich ist die Farbfotografie etwas früher entstanden, aber die Bilder waren körnig und unscharf. Derzeit sieht man im Museum Fotos von 1908 mit Kindern der Familie, Blicke in Schloss und Rosengarten, alles in Farbe und gestochen scharf.“

Carl Freiherr Auer Welsbach starb in Kärnten und fand seine letzte Ruhe am Hietzinger Friedhof in Wien, wo auch Otto Wagner und Gustav Klimt bestattet sind.