Steinadler
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Tiere

Steinadlerstudie mit Kärntner Beteiligung

Der Steinadler ist die einzige Adlerart, die auch im hochalpinen Gelände unterwegs ist. Vieles an seinem Verhalten ist noch unerforscht, deshalb wurde nun ein internationales Forschungsprojekt gestartet, an dem auch die Adlerarena Burg Landskron am Ossiacher See teilnimmt.

Die heutige Technik macht es möglich, das Leben der wild lebenden Steinadler besser dokumentieren zu können. An der internationalen Studie arbeiten die Konrad-Lorenz-Forschungsstelle bei Wien, die Vogelwarte Sembach in der Schweiz, das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Deutschland und die Adlerarena auf der Burg Landskron bei Villach zusammen.

Petra Sumasgutner von der Konrad Lorenz Forschungsstelle bei Wien
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Petra Sumasgutner mit eniem Sender

Es sind viele Fragen, die erforscht werden sollen, sagte Petra Sumasgutner von der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle bei Wien: „Je mehr man über die Art weiß, desto besser kann man sie schützen. Beutegreifer sind stark gefährdet, weil sie oft illegal verfolgt werden, abgeschossen oder vergiftet." Außerdem gebe es immer weniger Lebensraum, denn auch der Alpenraum werde immer mehr verbaut. Wenn man wisse, welches Habitat der Steinadler in welcher Lebensphase brauche, desto besser könne man Schutzmaßnahmen einleiten.“

Flo bekommt einen Sender
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Steinadler Flo bekommt einen Sender

60 wilde Adler mit Sender versehen

Etwa 60 wild lebende Steinadler in der Schweiz, Österreich und Italien wurden noch im Horst mit einem Sender versehen. Doch die Daten, die sie liefern, müssen erst entschlüsselt werden. Die Sender zeichnen nicht nur auf, wo sich die Tiere gerade befinden, sondern auch jede Bewegung horizontal und vertikal. Da kommt nun die Adlerarena Burg Landskron ins Spiel.

Steinadlerweibchen Flo
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Flo trägt einen Sender und wird dann zum Jagen animiert, um Daten zu bekommen

Denn auch hier wurden vier Steinadler mit Sendern ausgestattet. Man wolle nicht nur wissen, wo der Vogel unterwegs sei, so Sumasgutner, sondern sehe auch die genaue Körperbewegung des Vogels. „Wenn der Vogel gerade fliegt und mit den Flügeln schlägt, bewegt sich der Sender, ebenso im Sturzflug, oder wenn er am Boden frisst. Diese Achsenbewegungen werden aufgezeichnet.“ Doch die Aufzeichnungen seien schwer zu interpretieren, wenn man das Tier nicht sehe, sondern nur am Computer sitze. Da komme Landskron ins Spiel, hier könne man Jagdsituationen simulieren.

Franz Schüttelkopf mit Flo
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Franz Schüttelkopf mit Flo

Die Daten, die die Tiere der Adlerarena liefern, werden dann mit den Daten der wild lebenden Steinadler abgeglichen und man könne die Computerdaten besser interpretieren.

Nur noch 300 Brutpaare

Nur geschätzte 300 Brutpaare gibt es in Österreich, sagte Franz Schüttelkopf von der Adlerarena Burg Landskron. „Sie gehören gründlich erforscht, damit man weiß, warum der Bestand zurückgeht oder warum er sich in manchen Gebieten so wohl fühlt. Damit wir ihn möglichst lange als König der Lüfte in den Alpen erhalten.“