Seit Dienstag ist das wertvolle Tuch wieder zu Hause in Gurk. Gut verpackt und auf eine Rolle gewickelt wurde das kostbare Werk aus dem Jahr 1458 zurück in sein Ganzjahresquartier in der kleinen Kapelle des Stiftes Gurk gebracht. Es wurde nur noch das notwendigste gemacht, denn jeder Eingriff kann für das Fastentuch belastend sein, sagte Michael Vigl, Projektleiter vom Bundesdenkmalamt
Aufwendige Arbeit
Insgesamt 2.000 Stunden waren nötig, um die 99 Bildtafeln, die Meister Konrad aus Friesach vor einem halben Jahrtausend geschaffen hat, zu erhalten. „Die Herausforderung war die Größe des Tuches“, sagte Textilrestauratorin Britta Schwenk. Das 40 Quadratmeter große Tuch wurde teilweise zu viert bearbeitet. Das Tuch sei in einem guten Zustand und könne verwendet werden. Es wurden aber Sicherungen vorgenommen, damit es auch weiterhin verwendet werden könne, sagte Schwenk.
Außergewöhnliches Stück
Das Fastentuch aus Gurk zählt zu den ältesten noch erhaltenen Fastentüchern in Österreich und vom inhaltlichen Umfang wie auch von seiner Größe zu den besterhaltenen Europas. Die Malerei sei großartig erhalten und auch schön lesbar, sagte Restauratorin Brigitte Futscher. In der Barockzeit wurden noch einige Akzente gesetzt, um das Tuch besser lesbar zu machen, danach seien keine neuen Übermalungen hinzugefügt worden, so Futscher.
Unter dem Jahr ist das Fastentuch im Museum, während der Fastenzeit im Gurker Dom und so werde es auch bleiben, erklärte Stiftspfarrer, Gerhard Christoph Kalidz. Im kommenden Februar ist das Fastentuch also wieder im Gurker Dom zu sehen.