Johann Kresnik
APA/HARALD SCHNEIDER
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Kultur

Landeskulturpreis postum an Johann Kresnik

In der Landesregierung sind am Dienstag die Preise des Landes Kärnten für besondere Leistungen auf kulturellem Gebiet beschlossen worden. Der Kulturpreis geht postum an den Choreografen und Regisseur Johann Kresnik, der 2019 verstarb.

Von den Fachbeiräten des Kärntner Kulturgremiums wurden Preisträgerinnen und Preisträger für acht Förderungspreise, drei Würdigungspreise, einen Anerkennungspreis sowie den mit 14.500 Euro dotierten Kulturpreis des Landes Kärnten vorgeschlagen. Dieser geht in der Sparte darstellende Kunst an den in St. Margarethen/Smarjeta bei Bleiburg/Pliberk geborenen Tänzer, Choreografen und Theaterregisseur Johann Kresnik. Die Gesamtdotation der Preise beläuft sich auf 66.300 Euro.

Vorschlägen von Kulturgremium gefolgt

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte nach der Regierungssitzung, dass man den Vorschlägen des Kärntner Kulturgremiums folge, sei „selbstverständlich“. "Die ehrenamtlichen Mitglieder der acht Fachbeiräte treffen die Auswahl mit größter Kompetenz und unter Abwägung aller fachlichen Gründe“, so Kaiser.

Erinnerungen an Kresnik

In den herausfordernden Zeiten des Coronavirus seien die Preise auch eine wichtige finanzielle Unterstützung. Der diesjährige Kulturpreisträger Kresnik sei nicht nur Tänzer, Choreograf und Theaterregisseur, sondern auch ein exzellenter Gesprächspartner gewesen. Viele intensive Gespräche seien ihm in Erinnerung geblieben, sagte Kaiser: „Johann Kresnik hat immer behauptet, dass Kunst auch politisch sein muss, solange es auf der einen Seite Herren und auf der anderen Seite Sklaven gibt.“ Sein künstlerisches Interesse habe immer Menschen am Rand der Gesellschaft oder ungewöhnlichen Charakteren gegolten.

Anerkennungspreis für freie Kulturarbeit

Der Anerkennungspreis gelangt heuer für besondere Leistungen im Bereich der freien Kulturarbeit zur Vergabe und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er geht an das NETZWERK AKS │ Platform for Contemporary Dance + Art. Dieser durch Andrea K. Schlehwein vertretene interdisziplinäre, künstlerische Kosmos hat sein Zentrum in Millstatt. Die drei mit je 6.000 Euro dotierten Würdigungspreise betreffen die Geistes- und Sozialwissenschaften, die Literatur sowie die Architektur und Verdienste um die Baukultur. Sie gehen an den in Berg im Drautal geborenen Zeithistoriker und Politikwissenschaftler Peter Pirker, die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Lydia Mischkulnig sowie an den Völkermarkter Architekten Johann Klingbacher.

Acht Förderungspreise

Je 3.600 Euro gehen im Zuge der acht Förderungspreise an Künstlerin Laurien Bachmann (bildende Kunst), Schauspielerin Nadine Zeintl (darstellende Kunst), Filmregisseurin und Drehbuchautorin Elsa Kremser (elektronische Medien/Fotografie/Film), Autor Dominik Srienc (Literatur), Harfenistin Hannah Senfter (Musik), Musikschullehrerin, Tubistin und Sängerin Martina Lexer-Schwager (Volkskultur), Medienwissenschaftlerin, Germanistin und Übersetzungsforscherin Elena Pilipets (Geistes- u. Sozialwissenschaften) sowie den derzeit an der Universität Cambridge forschenden Georg Krainer (Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften).

Die Kulturpreis-Verleihung findet am 12. Dezember 2020 in Bleiburg statt. Dieser Tag ist zufällig auch der Geburtstag von Johann Kresnik.