Bei dieser Leidenschaft kommt im Lauf der Zeit Einiges zusammen. Damit das nicht überhand nimmt, richteten Margit und Albert Moser in einem Haus einen Floh- und Trödelladen ein. Vom Keller bis zum Dachboden ist das eigens gekaufte Haus voll gepackt. 1971, als Jugendlicher, begann Albert Moser, Geldscheine und Bierdeckel zu sammeln. Daraus entstand eine echte Sammelleidenschaft.
„Das muss man mitnehmen“
Kein Flohmarkt ist vor ihm sicher: „Wenn man geht und etwas sieht, muss man es mitnehmen. Nimmt man es nicht mit, ist man traurig, weil man das nicht mehr kriegt.“ Das Handeln sei lustig, jeder Stand auf einem Flohmarkt sei anders und manchmal finden einen die Sachen wie von selbst, so Albert Moser. Ist er ein Messie? Nein, so Moser, denn beim Messie ist das eine Gier. Beim Sammeln erfreue man sich.
Seine Ehefrau teilt das Hobby, er lernte sie auf einem Flohmarkt in Ungarn kennen, sagte Moser: „Ich war in Ungarn, wollte handeln und da ist eine hübsche Dame neben mir gestanden und lacht, weil ich mit Händen und Füßen geredet habe. Dann spricht sie mich auf Deutsch an.“ Margit Moser sagte, sie sei auch zur gleichen Zeit dort und habe ihn verstanden. Dann gingen die beiden etwas trinken, sahen einander öfter und so sei mehr daraus geworden, so Ehemann Albert.
Liebevoll wird alles geputzt
Schmutz und Staub findet man im Trödelladen keinen, es wird alles regelmäßig geputzt. Von manchen Dingen trennen sich die beiden ungern, so Margit Moser: „Ich habe das geputzt, ich habe das gepflegt und dann ist es weg von mir.“ Beim Verkaufen sei das Bauchgefühl wichtig, so Margit Moser: „Wenn jemand sympathisch ist, dann bin ich billiger, ist jemand nicht sympathisch, bleibe ich beim Preis. Das muss man spüren.“
Albert Moser erinnert sich an zwei Kundinnen, die etwas Spezielles suchten: „Ich habe ein Musikinstrument gehabt, da kamen noch zwei Herrschaften, die erzählten, dass auch der Opa auch so eines hatte. Spontan habe ich gesagt, das kostet 30 Euro. Die beiden Frauen waren enttäuscht, der andere war glücklich. Das sind die Handlereien, wie man mit den Leuten zusammenkommt.“
Manchmal muss man sich trennen
Von Donnerstag bis Samstag ist das Trödelhaus für Kunden geöffnet, am Sonntag gehen die beiden nach wie vor auf Flohmärkte. So kaufen sie mit dem Geld von einem verkauften Stück wieder etwas Neues, so Albert Moser. „Einmal hat man Glück, einmal Pech. Von Ladenhütern muss man sich trennen, die muss man fast verschenken. Es wird sonst einfach zuviel.“