Sieben Kinder, nicht acht, wie es zuerst geheißen hatte, sind in Globasnitz betroffen. Von den sieben betroffenen Erwachsenen waren vier Angestellte des Kindergartens. Der Kindergarten bleibt für vorerst drei Tage geschlossen.
Bürgermeister fordert mehr Informationen
In die Pandemiebekämpfung sind die Gemeinden nicht eingebunden, kritisierte Bürgermeister Bernard Sadovnik und wünschte sich ein Umdenken. Die Bürger, Eltern und betroffenen Menschen würden nicht die Gesundheitsbehörden anrufen, sondern ihn als Bürgermeister, so Sadovnik: „Ich wurde durchgehend kontaktiert. Wir haben als Gemeinde oder ich als Bürgermeister keine Informationen, weil es auch nicht so sein soll. Es wäre klug, und ich kann nur appellieren, dass man das sofort abändert, aufgrund der Erfahrungen.“
Ein betroffener Vater aus Globasnitz kritisierte die Teststrategie, dass am Samstag nur ausgewählte Kinder, aber keine Eltern getestet wurden. Sadovnik beruhigte und sagte, dass sich die Gesundheitsbehörden an die klaren Vorschriften halten würden.
Hilfsdienst für Menschen in Quarantäne
In Globasnitz gibt es für alle isolierten Gemeindebürger ab sofort wieder einen Hilfsdienst zum Einkaufen und zur Besorgung von Medikamenten. Dieses Service können all jene, die in Quarantäne sind, in Anspruch nehmen.
Acht Infizierte in Gallizien
Auch in Gallizien bereitet der Kindergarten den Behörden Sorgen. Am Montag werden alle Kindergartenkinder getestet. Als Erste in dem Cluster war am Freitag eine infizierte Kindergartenhelferin positiv getestet worden, inzwischen sind es acht, darunter vier Angestellte des Kindergartens.
Nach den Tests der Kinder werden die Angehörigen der bisherigen Infizierten getestet. Von den bisher acht bekannten Covid-19-Fällen sind vier Angestellte des Kindergartens. Die Erstansteckung erfolgte in Kärnten. Wegen der beiden Kindergartencluster befanden sich insgesamt rund 70 Personen in Quarantäne.
Bürgermeister Hannes Mak (ÖVP) sagte gegenüber dem ORF, weil niemand einspringen könne, um die Kinder zu betreuen, bleibe der Kindergarten in Gallizien die ganze Woche geschlossen. Das gesamte Personal befinde sich in Quarantäne. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Coronavirus-Fällen in den Kindergärten Globasnitz und Gallizien gibt, ist noch nicht bekannt.
Klasse in Villacher Gymnasium geschlossen
In Kärntens Schulen ist die Situation ruhig. Laut Bildungsdirektor Robert Klinglmair ist eine Klasse des Villacher Gymnasiums St. Martin geschlossen. Der Aufwand für die Verwaltung sei hoch, aber die Vorgangsweise sei erfolgreich. Denn bisher seien in Kärnten erst zehn von insgesamt 3.000 Klassen betroffen gewesen, sagte Klinglmair.
Eine infizierte Person in Bad Eisenkappel
In Bad Eisenkappel wurde am Sonntag nach einem positiven CoV-Fall laut Gemeinde ein Gasthaus geschlossen. Die Familie der betroffenen Person ist in Quarantäne. Das Ausforschen der Kontaktpersonen läuft, bestätigte die Kärntner Landesregierung am Sonntagnachmittag.
Bezirk Hermagor: Maskenpflicht konkretisiert
Der „Almabtrieb-Cluster“ im Gailtal dürfte im Abklingen sein: Ein neuer Fall kam am Sonntag dazu, zwei Erkrankte sind wieder gesund. Damit gibt es 45 aktuelle Fälle.
Corona-Cluster rund um Kindergarten
Auch wenn sich das Coronavirus in Kärnten im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Wien deutlich langsamer ausbreitet, entwickelt sich nun nach dem oberen Gailtal in Unterkärnten ein neuer Hotspot. In einem Kindergarten in Globasnitz gibt es einen Cluster mit zwölf Infizierten. Auch in weiteren Gemeinden breitet sich das Virus aus.
Für den Bezirk Hermagor, der ja als erster Bezirk Kärntens laut Coronavirus-Ampel orange ist, also ein hohes Ansteckungsrisiko hat, gilt ab Montag in den Gemeinden Kötschach-Mauthen, Dellach und Kirchbach im öffentlichen Raum die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, also nicht nur in Geschäften. Laut Gerd Kurath vom Landespressedienst fallen in diesen Bereich Geschäfte sowie Plätze vor dem Gemeindeamt oder der Kirche oder der Markt – also überall, wo viele Personen zusammenkommen können. Überall, wo potenziell eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht, ist der Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben. Diese Regelung gilt vorerst für zwei Wochen.
Einschränkungen gelten auch für Veranstaltungen
Die Möglichkeit, Veranstaltungen abzuhalten, wurde im Bezirk Hermagor stark eingeschränkt, so Kurath: „Wenn Feiern rund um den 10. Oktober geplant sind, gelten diese Regeln ebenfalls – im Freien mit maximal 40 Personen, wenn keine Plätze zugewiesen sind; in Innenräumen mit maximal zehn Personen. Wenn allerdings Plätze zugewiesen sind, können in Innenräumen – zum Beispiel in einem Kultursaal – 500 Personen mit dem nötigen Abstand Platz nehmen. In Außenbereichen können tausend Personen bei zugewiesenen Plätzen an Feierlichkeiten teilnehmen.“