Bauarbeiten Karawankenbahntunnel
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Verkehr

Karawankenbahntunnel wird saniert

Der Bahntunnel durch die Karawanken zwischen Kärnten und Slowenien ist Teil einer wichtigen Zugverbindung zwischen den Adriahäfen und der Nordsee. Nach 116 Jahren in Betrieb wird er jetzt um 140 Millionen Euro generalsaniert. Die Arbeiten werden von den Österreichischen Bundesbahnen koordiniert.

116 Jahre lang fahren schon Züge durch den Karawankenbahntunnel, der Rosenbach in Kärnten und Jesenice in Slowenien verbindet. Es ist die erste große Sanierung, das spricht für die Ingenieurskunst am Anfang der 1900er Jahre. Jetzt ist aber schon Wasser eingedrungen, das Mauerwerk begann teilweise zu bröckeln.

Karawankenbahntunnel wird generalsaniert

Der Karawankenbahntunnel ist Teil einer wichtigen Zugverbindung zwischen der Nordsee und der slowenischen Adriaküste. Dieser wird nach 116 Jahren nun generalsaniert.

Der Bahntunnel bekommt ein komplett neues Innenleben. Es werden die Gleise herausgerissen. Mit 2.500 Bar Druck wurde noch der Ruß aus Dampflokzeiten von der Tunnelschale entfernt. Mit Bohrlöchern wird erkundet, wo das Mauerwerk erneuert werden muss. Baumanager Manfred Joerg sagt, der Spritzbeton an den Tunnelwänden werde an defekten Stellen abgefräst und erneuert.

Mehr Frequenz durch neue Sicherungs- und Signalanlagen

Die Tunnelschale kann aber nicht breiter gemacht werden. Daher wird aus zwei Gleisen, künftig eines in der Mitte der Röhre. Dann können auch moderne Containerzüge oder die rollende Landstraße künftig hier fahren. Obwohl ein Gleis weniger zur Verfügung steht soll die Zahl der Züge erhöht werden. Laut Projektleiter Gerald Zwittnig sei dies durch zusätzliche Sicherungsanlagen und moderne Signale möglich: „Das erhöht die Kapazität ungemein.“

Gleiskörper Karawankenbahntunnel
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Gleiskörper im Karawankenbahntunnel

Schienenersatzverkehr für Personenzüge

Acht Kilometer lang ist der Karawankenbahntunnel, er liegt etwa zur Hälfte in Österreich und in Slowenien. Daher auch die Teilung der Kosten von 140 Millionen Euro. Ausgeschrieben wurde gemeinsam, um nicht auf einer Seite Verzögerungen zu haben, wie etwa beim Karawankentunnel auf der Autobahn.

Im Sommer sollen dann wieder Personen- und Güterzüge durch den Karawankenbahntunnel rollen. Bis dahin werden die Güterzüge zwischen der slowenischen Adriaküste und Österreich über Spielfeld und Graz geführt. Für die Personenzüge gibt es zwischen Villach und Jesenice einen Schienersatzverkehr.