Registrierung im Restaurant Seerose am Klopeiner See
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Wirtschaft

Gästeregistrierung könnte kommen

Auch in Kärnten könnte die Registrierungspflicht für Gäste in Lokalen kommen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kann sich das vorstellen, wenn die Infektionszahlen weiter steigen. Die Begeisterung der Wirte ist enden wollend. Ein Klagenfurter bastelt an einer zettelfreien Registrierung einfach per Smartphone.

Bei jedem Lokal, das man aufsucht, muss man vollständigen Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse hinterlegen. Was die Wirte besonders fürchten ist der bürokratische Aufwand, wenn jeder Gast einen Zettel ausfüllt. Auch die Gäste könnte der Aufwand verschrecken. Webentwickler Georg Holzer von Xamoom in Klagenfurt will der Zettelwirtschaft gegensteuern und arbeitet gerade an einer Möglichkeit, sich mit dem Mobiltelefon schnell registrieren zu lassen.

Gästeregistrierung könnte kommen

Auch in Kärnten könnte die Registrierungspflicht für Gäste in Lokalen kommen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kann sich das vorstellen, wenn die Infektionszahlen weiter steigen. Die Begeisterung der Wirte ist enden wollend.

Auch für Fast-Food-Ketten umsetzbar

Jeder Wirt bekommt einen QR-Code, der mit dem Mobiltelefon beim Eingang fotografiert wird: „Der Gast soll mit möglichst wenig Aufwand seinen Check-In machen.“ Die Daten werden in eine E-Mail an den Wirt umgewandelt. Komme es zu einer Infektion, kann der Wirt auf diese Daten zugreifen und wisse sofort, welche Gäste zur selben Zeit anwesend waren und leitet sie an die Behörde für das Contact-Tracing weiter. Der Datenschutz sei zu jeder Zeit gewährleistet, so Holzer. Walter Jarz ist Betreiber von Fastfood-Filialen in Kärnten und kann sich diese elektronische Registrierung für seine Lokale gut vorstellen.

Ein Lokal führte Registrierung schon ein

Im Restaurant Seerose am Klopeiner See ist die Registrierung schon freiwillig eingeführt, wenn auch noch aus Papier. Die meisten Gäste haben sich daran gewöhnt, so Chef Hubert Künstl. Manche Gäste wollen es nicht, aber dann müsse man sie wegschicken. Ohne Registrierung gibt es keine Speisenkarte. Man habe sich mit dem Spartenobmann abgesprochen, sobald die Maßnahmen verschärft wurden. Man habe sich gesagt, machen wir es gleich richtig. Wichtig sei neben den Daten des Gastes auch Uhrzeit des Besuchs und die Tischnummer, so Künstl. Nur so wisse man, welche anderen Gäste in der unmittelbaren Nähe waren.

„Gastronomie nicht Infektionsherd“

Stefan Sternad, der Sprecher der 3.900 Gastronomiebetriebe in Kärnten, spricht von weiteren gravierenden Einschnitten, sollte die Registrierpflicht kommen. Sein Verständnis hält sich in Grenzen: „Ich sehe in Kärnten alles auf Grün, wir tragen Maßnahmen mit, die andere Kollegen wie in Wien betreffen. Es ist schwer erklärbar, warum bei uns nur zehn Leute am Tisch sitzen dürfen.“

Registrierung sei möglich, aber dann müsse die Sperrstunde 1.00 Uhr außer Streit gestellt werden. „Ich habe es schon langsam satt, dass wir als Infektionsherd gelten, nachgewiesen ist, dass 80 Prozent der Fälle nicht in der Gastronomie stattfinden.“ Sternard spricht jetzt schon von einem desaströsen Weihnachstgeschäft, sollten alle Regeln der Bundesregierung bis dahin weiter ihre Gültigkeit haben.

Team Kärnten gegen Pflicht

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer lehnt die angestrebte bundesweite Registrierungspflicht in Lokalen weiter entschieden ab und hält auch allgemein nichts von dieser Pflicht: „Wir sehen in dieser Maßnahme eine Grundrechtseinschränkung und den weiteren Ausbau des Überwachungsstaates unter dem Deckmantel der Coronavirus-Krise." Solch eine Gästeregistrierung dürfe maximal auf Freiwilligkeit beruhen.