Chronik

Cluster Hermagor betrifft auch Feuerwehr

Nach einem Almabtrieb und darauf folgenden privaten Feiern sind mittlerweile im oberen Gailtal 35 Menschen mit Covid-19 infiziert, Tests laufen. Mehr als 200 Personen sind in Quarantäne, das trifft nicht nur das Gemeindeamt Kötschach-Mauthen, sondern auch die Feuerwehr Würmlach und die Volksschule.

Damit rechnete im oberen Gailtal wohl niemand, denn lange Zeit war Hermagor ein Vorzeigebezirk ohne einzigen Coronavirus-Fall. Bis zu einem Almabtrieb und privaten Feiern, bei denen sich mehrere Personen ansteckten. Am Mittwoch kamen vier neue Fälle im Bezirk Hermagor dazu. Ob sie dem „Almabtriebs-Cluster“ zuzuordnen sind, war vorerst nicht klar. Unter den neuen Fällen ist auch eine Lehrkraft der Volksschule Gundersheim. Die betroffene Schulklasse ist gesperrt.

Mobile Teststation eingerichtet

In der Ortschaft Würmlach sind derzeit auch viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Quarantäne. Testungen im Bezirk laufen, unter anderem an einer mobilen Teststation des Roten Kreuzes in Kötschach-Mauthen. Viele warteten auch am Mittwochvormittag auf die Probennahme. 185 Testanalysen stehen aktuell laut den Behörden noch aus, laufend kommen neue Tests dazu, die ausgewertet werden.

Bürgermeister: Menschen werden vorsichtiger

Die Coronavirus-Ampel, die bisher für den gesamten Bezirk Hermagor grün leuchtete, könnte am Freitag umspringen. Der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Josef Zoppoth, der selbst eine Kontaktperson ist und sich deshalb in Quarantäne befindet, sieht darin zumindest einen positiven Aspekt: „Wenn sich die Situation beruhigt und der Cluster eingegrenzt ist, wird die Bevölkerung mehr sensibilisiert sein als bisher. Man hat seit sechs Monaten im Gailtal nicht gespürt, dass eine Pandemie gibt, jetzt ist es vor Ort. Ich denke, dass sich die Sorgfalt erhöht.“

Verwaltung läuft trotzdem weiter

Das Gemeindeamt ist vorerst geschlossen. Nicht nur der Bürgermeister, auch mehrere Gemeindemitarbeiter sind in Quarantäne – mehr dazu in CoV: Gemeinde Kötschach im Notbetrieb. Der Betrieb von Seiten der öffentlichen Verwaltung sei gewährleistet, so der Bürgermeister. Man habe auch einen Hilfsdienst für Einkäufe eingerichtet. Zoppoth glaubt, dass die „Maschinerie“, gut anlief. Er als Bürgermeister hätte sich aber Informationen gewünscht: „Gerade eine Amtsperson mit Amtsverschwiegenheit wie ein Bürgermeister sollte in die Maßnahmen eingebunden sein.“

Feuerwehr-Kommandant Hannes Kollmitzer sagte zur Situation, die FF Würmlach sei nicht einsatzfähig. Es seien einige Kameraden positiv getestet, noch mehr in Quarantäne. Die anderen Wehren der Nähe helfen aus. Am 10. Oktober, rechtzeitig zum Jubiläumstag, sollte die FF Würmlach aber wieder voll einsatzfähig sein.

Tanzenberg: Tests negativ

Eine positive Meldung gibt es vom Gymnasium in Tanzenberg. Nach zwei positiven Fällen unter den Schülern waren alle Tests bei Lehrern und anderen Schülern negativ. Ab Montag sind alle Kinder und Lehrer wieder im Normalbetrieb. Die beiden erkrankten Schüler sind auf dem Weg der Besserung.