Justizanstalt Klagenfurt von innen
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Chronik

Gefängnisneubau nahe Flughafen geplant

Das Gefängnis Klagenfurt ist schon länger an den Grenzen seiner Kapazität angelangt. Im Jänner schrieb das Ministerium die europaweite Ausschreibung für den Neubau aus. Nun kommt der Standort für das neue Gefängnis im Nordosten der Stadt, beim Flughafen, in die engere Wahl.

35 Planungsbüros aus ganz Europa beteiligten sich an der Ausschreibung, mittlerweile sei man im Justizministerium in der Zielgeraden, welcher Plan umgesetzt werden soll. Details wolle man Mitte Oktober bekanntgeben. Am Mittwoch bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums, dass das Gebäude auf einem großen Areal nordöstlich des Flughafens errichtet werden solle. Eine endgültige Entscheidung gebe es aber noch nicht, hieß es aus dem Ministerium.

Die Kosten sollen sich auf etwa 55 bis 60 Millionen Euro belaufen. Wenn alles wie geplant umgesetzt werden kann und auch die Finanzierung möglich sei, soll in etwa zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden. Fertiggestellt werden könnte die neue Justizanstalt Klagenfurt bis zum Jahr 2025. Das neue Gefängnis soll Platz für bis zu 400 Häftlinge haben. Das alte Gebäude in der Innenstadt soll vom Landesgericht und der Staatsanwaltschaft genutzt werden, jahrelang bestanden auch hier Platzprobleme.

Neubau kein gutes Signal für Bürger

Für das Team Kärnten habe der Neubau des Gefängnisses eine fatale Signalwirkung. Es werde vor allem der Jugend zu denken geben, dass der größte Neubau in Kärnten ausgerechnet ein Gefängnis sei, sagte Team Kärnten Chef Gerhard Köfer.

Die Liste Jandl im Klagenfurter Gemeinderat sagte, die Entscheidung, den Neubau der Justizhaftanstalt Klagenfurt nahe dem Flughafen Klagenfurt zu errichten, sei richtig und wichtig. Eine Haftanstalt habe im Zentrum einer Stadt nichts zu suchen. Außerdem könne nun das Landesgericht erweitert werden.

FPÖ: Bau zu begrüßen

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung, der Neubau der Justizanstalt außerhalb der Klagenfurter Innenstadt sei zu begrüßen, aber es sollte bei einem derart sensiblen Thema kein Drüberfahren über die Bevölkerung geben. Entscheidungen derartigen Ausmaßes ohne Einbindung der betroffenen Bürger zeigen einmal mehr das Demokratieverständnis der Regierung auf, so Darmann.