Der Herzogstuhl wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er bei der Herzogseinsetzung von Hermann von Spanheim im Jahr 1161. Zwischen 1286 und 1597 ist die Inthronisation von sieben Landesfürsten urkundlich nachgewiesen. Der Doppelsitz besteht aus dem westlichen, älteren Sitz, der dem Pfalzgrafen von Görz vorbehalten war. Der östliche war für den Herzog von Kärnten bestimmt. Für die Herstellung wurde der Grabstein eines Bewohners des alt-römischen Virunum verwendet.
Lanzengitter ist marode
Das Lanzengitter aus dem Jahr 1834 wurde marode, der Lack aus den 1990er Jahren löst sich. Der Zaun soll den Steinstuhl vor Vandalismus schützen und wurde damals von den Landständen gespendet. Der Herzogstuhl ist zusätzlich von einer Glaseinhausung umgeben. Die Experten von Bundesdenkmalamt und Land überprüften das Gitter, so Gorazd Zivcovic vom Bundesdenkmalamt: „Wir haben klassische Farbabplatzungen, wie sie bei den modernen Industriefarben gang und gäbe sind. Es ist ein Kunstharzfarbe, die kurzfristig länger hält, nun sollte man aber auf einen Ölanstrich zurückgehen. Öl baut langsamer ab.“
Eisenkugeln von Rost zerfressen
Nicht nur der Lack löst sich nach 28 Jahren vom Gitter, Eisenkugeln fehlen. Von Rost zerfressen fielen sie einfach ab. Der Herzogstuhl ist in gutem Zustand, so Zivkovic. Er habe zwar Patina, es gebe aber keine Spuren, die auf Wartungsbedarf hinweisen.
Wärhrend der Sanierung wird der Herzogstuhl einige Zeit verschwinden, so Igor Pucker vom Kärntner Landesmuseum: „Es gibt Einschränkungen, da das Material Stoffe in sich trägt, die nicht ungefährlich sind und auf die man beim Abtragen achten muss. Da wird es zu Einhausungen kommen.“
Über Kosten gebe es vorerst nur eine grobe Schätzungen, so Pucker. Er gehe grob von Kosten zwischen 50.000 und 100.000 Euro aus. Im nächsten Jahr soll mit der Sanierung des Gitters begonnen werden, um das Rechtsdenkmal auch weiterhin zu schützen.