Die einzelnen Becken der Fischtreppe
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Tiere

Höchste Fischtreppe Europas

Kärnten hat nun die höchste Fischtreppe Europas. Beim Draukraftwerk Annabrücke überwindet der 3,5-Millionen-Euro-Bau 26 Meter Höhe. Dort können Fische trotz des Kraftwerks wieder flussaufwärts gelangen. Es ist die achte Fischtreppe entlang der Drau, und sie wird wissenschaftlich überwacht.

Die Präsentation der Fischwanderhilfe fand CoV-bedingt am Montag in kleinstem Rahmen statt. 172 Becken schlängeln sich vom unteren Teil der Drau zu dem Becken über der Staustufe. Es ist die achte Treppe dieser Art, 35 Fischarten können über sie in Richtung Westen wandern.

Fischtreppenanlage von oben
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Die Anlage von oben

Der Verbund ist verpflichtet, sie zu errichten, sagte Verbund-Vorstand Achim Kaspar: „Natürlich sind es Auflagen, aber ich glaube, in einer Gesellschaft, wo jeder seinen Beitrag für die Umwelt leisten muss, ist das unserer.“

Höchste Fischtreppe Europas

Beim Draukraftwerk Annabrücke überwindet die höchste Fischtreppe Europas 26 Meter Höhe. Dort können Fische trotz des Kraftwerks wieder flussaufwärts schwimmen.

Fische können lernen

Die Fische gewöhnten sich offensichtlich daran, flussaufwärts durch die Betonbecken zu schwimmen. Jedes Tier wird gefilmt und automatisch gezählt, sagte Helmut Mader von der Fließgewässerforschung: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie lernen. Das lässt sich auch daraus ableiten, dass sie Einstiege und Wege suchen, wo sie weiterkommen, aber sie meiden auch die anderen Wege.“

Fisch im Becken
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Für Fische sind die Treppen eigentlich gedacht

Jäger wissen, wo sie suchen müssen

Dass die Wanderhilfe auch andere Fischliebhaber wie Fischotter und Kormorane für sich entdeckten, zeigt sich auch in anderen Kraftwerken mit Fischtreppe. In das Bauwerk Annabrücke flossen die Erfahrungen der vorherigen Treppen ein, sagte Projektleiterin Sabine Käfer: „Wir haben sehr viele Dinge, die wir anfangs intuitiv gemacht haben, jetzt mit wissenschaftlichen Untersuchungen belegt. Wir haben Ruhebecken, die am Anfang vorgeschrieben waren, reduziert, weil wir draufgekommen sind, dass Fische wesentlich unkomplizierter sind, als wir annehmen.“

Biber im Becken
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Auch ein Biber verirrte sich in eine Kammer

Zwei Aufstiegshilfen für Fische fehlen an der Drau noch. In einem Jahr wird die nächste in Ferlach fertiggestellt.

Kormoran im Becken
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Auch der Kormoran weiß, wo er Fische findet