Lkw und Pkw fahren durch Ortskern von Lavamünd
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Verkehr

Diskussionen um Umfahrung von Lavamünd

Die Umfahrung von Lavamünd bleibt in diesem Herbst Thema. Das Land will den Anrainern drei kleinräumige Varianten vorlegen, die den Ortskern vom Verkehrslärm entlasten sollen. Die Initiative „STOPP dem Verkehr – VORRANG der Kulinarik“ ruft zu einer Demonstration am Marktplatz am kommenden Freitag auf.

Slowenien plane den Ausbau seiner Schnellstraße bis zur Landesgrenze von Kärnten, sagte Landesrat Martin Gruber am Mittwoch in einer Aussendung. Es deute alles darauf hin, dass die Schnellstraße auf slowenischer Seite in Richtung Bleiburg gebaut werden soll. Das wurde dem Land Kärnten in Gesprächen mit dem slowenischen Infrastrukturministerium angedeutet und vom Generalkonsul von Slowenien in einem Arbeitsgespräch mit Landesrat Gruber bestätigt.

Grenzüberschreitender Verkehr nach Bleiburg verlagert

Eine großräumige Umfahrung von Lavamünd mit Kosten von rund 45 Millionen Euro sei unter diesen Umständen weder zweckmäßig noch wirtschaftlich, weil sich somit ein großer Teil des grenzüberschreitenden Verkehrs verlagern wird, sagte Straßenbaureferent Gruber. „Es braucht aber trotzdem eine Entlastung der Bevölkerung, die am Hauptplatz von Lavamünd lebt und arbeitet, weil der regionale Ziel- und Quellverkehr weiterhin durch Lavamünd fließen wird.“

Drei kleinräumigere Varianten einer Umfahrung würden erarbeitet, die den Ortskern von Lärm und Abgasen entlasten würden. Die Kosten für die Varianten liegen zwischen acht und zehn Millionen Euro, sagte Gruber. Darüber hinaus sollen für die Osteinfahrt von Lavamünd Lärmschutzmaßnahmen ausgearbeitet werden. Eine Entscheidung werde erst nach Einbindung der Bevölkerung getroffen, betonte Gruber. Im Herbst soll der Lösungsvorschlag vor Ort in Lavamünd den Gemeindevertretern präsentiert werden.

Initiative: Lebensqualität „extrem eingeschränkt“

Indessen rufen die Vertreter der Initiative „STOPP dem Verkehr – VORRANG der Kulinarik“ zu einer Demonstration in Lavamünd am kommenden Freitag auf. In der Einladung heißt es, die Verkehrsproblematik habe sich bis heute nicht verändert. Lärm- und Feinstaubbelastung würden zu einer „extremen Einschränkung der Lebensqualität“ für die Anrainer führen.

Die Initiative ruft zu einer Demonstration mit „herbstlicher Kulinarik“ am Markktplatz auf. Die Veranstaltung sollte ursprünglich sechs Stunden dauern, wurde aber auf Grund der Vorsichtsmaßnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie auf die Zeit von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr verkürzt.