Gebäude der Landesregierung in Klagenfurt von außen
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Politik

Kärnten bekommt 5. Kinderschutzzentrum

In Spittal/Drau entsteht ein fünftes Kinderschutzzentrum, das wurde in der Regierungssitzung am Dienstag beschlossen. Außerdem eine Unterstützung von einer Million Euro zur Förderung von 200 Ausflugszielen. Gefördert werden auch Arbeitsmarktprojekte für Jugendliche.

Viele fleischproduzierende landwirtschaftliche Betriebe haben durch die Coronavirus-Krise vor allem im Zeitraum Mai bis Juli massive Einbußen erlitten, sagte Agrarlandesrat Martin Gruber (ÖVP). Eine Million Euro soll über den Nachtragsvoranschlag aufgestellt werden. Die Auszahlung soll noch im Herbst starten.

Die Landesregierung habe mit dem Forstpaket, dem Milch-Transportkostenzuschuss und dem nun geplanten Fleischpaket umfassende Unterstützungen für verschiedene Sektoren der Landwirtschaft, die sehr stark von der Coronavirus-Krise betroffen waren, auf die Beine gestellt, sagte Gruber.

Millioneninvestitionen in ländliches Wegenetz

Unterstützen will die Landesregierung die Landwirtschaft auch durch Vereinfachungen in der Abwicklung von Förderungen und von Agrarverfahren. Beschlossen wurden am Dienstag auch weitere Investitionen in die Infrastruktur im ländlichen Raum. Das Baubudget für das ländliche Wegenetz sei 2020 deutlich höher als in den Vorjahren.

Über eine halbe Million Euro werden in den Güterweg Suppersberg in der Gemeinde Dellach an der Drau investiert. Sogar über zwei Millionen Euro betragen die Kosten für den zeitgemäßen Ausbau des Güterwegs Unteralpe in der Gemeinde Metnitz, wovon 1,5 Millionen aus Landesmitteln fließen.

Vertrag für Kinderschutzzentren unbefristet beschlossen

Wie Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) berichtete, werden in den vier Kinderschutzzentren Delfi in Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg jedes Jahr mehr als 400 Kinder und Jugendliche betreut. Im nächsten Jahr folge mit Spittal der fünfte Standort. Die Kinderschutzzentren des Trägervereins Kinderfreunde bieten Rat, wenn es Streit in der Familie oder mit Freunden gibt. Auch wenn Gewalt im Spiel ist, werde rasch, kostenlos und wenn gewünscht auch anonym Rat und Hilfe gegeben.

„2019 fanden rund 5.500 Unterstützungskontakte statt“, sagte Prettner. 14 Mitarbeiter kümmern sich derzeit professionell um die jungen Hilfesuchenden. In der Regierungssitzung wurde die Vertragsverlängerung mit dem Trägerverein Kinderfreunde auf unbefristete Zeit beschlossen, mit einem Budget von 771.000 Euro für das Jahr 2020.

Förderzusagen für vier Sozialfonds-Projekte

Förderzusagen gab es auch für vier von insgesamt sieben Projektanträgen zum achten Europäischen Sozialfonds (ESF)-Call. Die von auTark, dem Mädchenzentrum Klagenfurt, der Diakonie und der Caritas eingereichten Projekte würden der jeweiligen jungen Zielgruppe reelle Zukunftschancen eröffnen. Die vier Projekte bekommen insgesamt, neben Eigenmitteln und Mitteln des Landes 627.000 Euro aus dem Europäische Sozialfonds, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). „Mittel die am 2. Arbeitsmarkt ganz, ganz dringend gebraucht werden.“

Das Projekt von auTark „Arbeit in (Aus)Sicht“ legt den Fokus auf Coaching und Qualifizierung, um den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen. Im Integrationsbereich werden drei Projekte kofinanziert, sagte Landesrätin Sara Schaar (SPÖ). Darunter befindet sich etwa das Projekt ,Weitere Wege und Perspektiven‘ des Mädchenzentrums Klagenfurt, welches darauf abzielt, junge Frauen mit und ohne Migrationshintergrund in die Erwerbstätigkeit zu bringen. Das Projekt der Diakonie de la Tour „A:Life 2.0“ steht für Asyl und Lehre in Kärnten. „brücken.werk“, das Projekt der Caritas, legt den Fokus auf bildungsferne, arbeitslose Jugendliche, die mit den üblichen Arbeitsmarktinstrumenten schwer bis gar nicht erreichbar sind.

CoV: Höherer Abgang bei Krankenanstalten

Durch die Covid-19-Pandemie entstanden für die Landeskrankenanstalten Mehrkosten in Höhe von drei Millionen Euro. Die Regierung genehmigte die Erhöhung des Abgangs um 2,1 Millionen Euro auf 270,9 Millionen Euro. Die fehlenden 900.000 Euro werden aus Rücklagen der Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) finanziert.

Eine Million für Investitionen für Ausflugsziele

Außerdem wurde am Dienstag eine Millionen Euro als Investitionsoffensive in die Kärntner Ausflugsziele beschlossen, sagte Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Die Förderhöhe für Projekte beträgt bis zu 50 Prozent der förderbaren Kosten. Die Obergrenze liegt bei 100.000 Euro, die Mindestgrenze bei 10.000 Euro.

Gefördert werden unter anderem Investitionen in die Modernisierung der Kundeninfrastruktur, Wetterfestigkeit, neue Radinfrastruktur, mehr Barrierefreiheit und digitale Maßnahmen sowie ganzjährige Angebote für die Familie. Es können Projekte rückwirkend ab dem 1. September eingereicht werden und gelten bis zum 31. Dezember 2021.