Jagdaufseher Herbert Rud sagte gegenüber dem ORF Kärnten, am Donnerstagnachmittag habe man die Anzeige bekommen, dass ein Steinadler ein Haushuhn gerissen habe und eingefangen worden sei. Laut Rud habe die Wirtin die Zeit genutzt, als der Adler auf der geschlagenen Henne saß, unterstützt von ihren drei Kindern.
Sie stülpte eine Wanne über den Vogel und zog ihn bis zum leeren Hühnerkäfig, dort sperrte sie ihn ein: „Ich bin gleich raufgefahren, der Adler ist sehr angriffslustig im Käfig gesessen und hat jeden attackiert, der sich dem Käfig genähert hat.“
Adler wurde gefüttert
Der Steinadler war markiert mit Lederbändern, Glocke und Metallring. Es handelte sich also um einen gezähmten Steinadler, bestätigte auch Adlerexperte Franz Schüttelkopf von der Adlerarena Landskron. Er dürfte in das Revier von wilden Artgenossen eingedrungen sein, so Rud: „Über dem Käfig mit dem Adler sind zwei Steinadler gekreist, sie dürften das andere Tier vorher gejagt haben“, so Rud. So sei er bis in die Höhe von 1.280 zum Hof getrieben worden. Der Adler sei sehr ausgehungert gewesen und wurde mit der erbeuteten Henne und Wasser gefüttert.
Slowake holte seinen Vogel ab
Über Schüttelkopf konnte anhand der Marke der rechtmäßige Besitzer ausgeforscht werden. Dabei handelt es sich um einen Slowaken, der für die Haltung des zahmen Tieres eine Genehmigung hatte. Der Mann hatte sich mit dem Tier in Rauris in Salzburg befunden. Dort war ihm der Steinadler entwischt. Zwei Stunden später war der Besitzer eingetroffen und nahm seinen Steinadler wieder mit.