Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos
ANGELOS TZORTZINIS / AFP / picturedesk.com
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Soziales

Kärnten will Kinder aus Moria aufnehmen

Kärnten sei weiterhin bereit, Kinder aus dem Flüchtlingslager Moria in Griechenland aufzunehmen, haben Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar (beide SPÖ) am Donnerstag bekräftigt. Die Bundesregierung solle die nötigen Grundlagen dafür schaffen.

Kaiser sagte, ihn lassen Bilder von mit Tränengas beschossenen Frauen und Kindern, von Kindern, die teilweise getrennt von ihren Eltern in Fetzen auf Straßen dahinvegetieren müssen, nicht unberührt. „Die EU hat die Verpflichtung, Fluchtursachen zu bekämpfen und die Asylfrage insgesamt zu lösen. Österreich hat nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Verpflichtung, nicht dabei zuzusehen, wie Kinder weinend dem Tod ins Auge sehen müssen, sondern aktiv zu helfen, indem es sich an der Rettungsmission anderer verantwortungsbewusster EU-Staaten beteiligt.“

„Jeder muss mehr tun“

Mit einer Übergabe eines Unterstützungspaketes für Griechenland allein sei es nicht getan: „Zu glauben, mit diesem Ablass könne man sich einer viel weitergehenden humanitären Verpflichtung entziehen, ist inhuman und widerspricht europäischen Grundwerten“, so Kaiser. Er erinnerte an die Worte von EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen und des deutschen Innenministers Horst Seehofer: „Jeder muss mehr tun und Verantwortung übernehmen“ bzw. „Die Flüchtlingsaufnahme heute ist nicht mit der 2015 vergleichbar“.

Für Integration brauche es Regeln, für Menschlichkeit brauche es Haltung, sagte Integrationsreferentin Schaar. „Aus der humanitären Verantwortung heraus braucht es gesetzliche Möglichkeiten, um diese Kindern zu retten. Die Bundesregierung ist nun gefordert, Regelungen zu schaffen, damit jene, die aufnehmen wollen, dies auch können.“

ÖVP gegen Aufnahme

Die Kärntner ÖVP spricht sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus. „Die Meinung, Kärnten wolle Flüchtlinge aus Moria aufnehmen, ist jene der SPÖ Kärnten und definitiv nicht die Meinung der gesamten Kärntner Landesregierung. Ich bin klar gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria,“ so Landesparteiobmann und Landesrat Martin Gruber in einer Aussendung.