Präsentation der katholischen Kampagne „Ich glaube – ja“
ORF / Novak
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Religion

Initiative für zeitgemäßen Religionsunterricht

„Ich glaube – JA“ ist der Titel einer Imagekampagne der römisch-katholischen Kirche für den Religionsunterricht. Für Dompfarrer Peter Allmaier, den neuen Direktor des bischöflichen Schulamtes, ist dies eine gute Möglichkeit, ein zeitgemäßes Bild des Religionsunterrichts zu zeigen.

In Kärnten besuchten im vergangenen Schuljahr rund 94 Prozent der insgesamt 42.484 katholischen Schülerinnen und Schüler den katholischen Religionsunterricht. Rund ein Drittel jener Schülerinnen und Schüler, die keinem religiösen Bekenntnis angehören, nahmen am katholischen Religionsunterricht teil. Das zeigt die aktuelle Statistik des Bischöflichen Schulamtes. 387 Religionslehrerinnen sind in Kärnten beschäftigt.

Laut Allmaier sei in der Öffentlichkeit davon ein mitunter veraltetes Bild vorhanden: „Manche Leute haben selbst vor 50, 60 Jahren Religionsunterricht erhalten und haben den Eindruck, seitdem hat sich die Unterrichtsform nicht geändert.“

Lebensrelevante Fragen im Fokus

Die traditionelle Vermittlung von Katechismus sei in dieser Form aber heute nicht mehr so gegeben, sagt der Direktor des bischöflichen Schulamtes: „Wir sind heute auf einer ganz anderen Ebene. Wir versuchen, Schule mitzugestalten.“ Lebensrelevante Fragen sollen im Mittelpunkt stehen und aktiv behandelt werden: „Es wird nicht eine bestimmte Ideologie ‚drübergestülpt‘, sondern es wird dialogisch – in Fragen und Antworten – bearbeitet.“

Das alles sei ein Prozess, der nicht eindeutig abgeschlossen sei. „Es werden Fragen beantwortet: In welche Richtung könnte mein Leben sinnvoll gestaltet werden? Was kann ich mir von meinem Gott erwarten?“

Marketz: „Glaubensräume öffnen“

Im Rahmen der Herbsttagung der Religionslehrkräfte an Pflichtschulen im Stift St. Georgen/Längsee betonte Bischof Josef Marketz, Religionsunterricht sei mehr als ein Reden von Gott oder reine Wissensvermittlung, sondern „ein Ort der Begegnung und des Dialogs“, in dem die Lehrenden „Glaubensräume öffnen, Werte des Glaubens vermitteln und Gott in den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler spürbar machen“.

Voraussetzung dafür sei es, den christlichen Glauben im eigenen Leben zu verwirklichen und Gott in den Mitmenschen – konkret in den Schülern, deren Eltern sowie Kollegen – zu finden: „Wer den Menschen sucht, wird Gott finden“, sagte Marketz. Religionsunterricht müsse „lebensrelevant und lebensdienlich“ sein. Der kooperative Unterricht mit Vertretern anderer Konfessionen oder Religionen sei, so Direktor Allmaier, „bei bestimmten Themenstellungen eine Selbstverständlichkeit“.

Lehrer beantworten Schülerfragen im Internet

Welche Fragen Kinder und Jugendliche im Zusammenhang mit Religion, Glauben und Gott beschäftigen, kann unter anderem auf der Internetseite der Initiative „Mein Religionsunterricht“ nachgelesen werden – zum Beispiel „Gibt es heute noch Wunder?“, „Mag Gott mich immer?“ oder „Darf ich auch mal zweifeln?“. Wöchentlich werden dort neue Videostatements veröffentlicht, in denen Religionslehrerinnen und -lehrer aus ganz Österreich weitere Fragen von Kindern zu Religion beantworten.

Fünf dieser Videostatements stammen von Kärntner Religionspädagoginnen und -pädagogen. Den Auftakt bildet in der Woche von 21. bis 25. September das Videostatement von Sarah Hatzel (Private evangelische Mittelschule de la Tour in Klagenfurt und Volksschule Feldkirchen) zur Frage „Bringt Beten überhaupt etwas?“.