In Sachen Klimafreundlichkeit bewegt sich Klagenfurt mit seinem Stadtverkehrskonzept im Mittelfeld. Sowohl für die Buslinien, als auch das Radwegenetz und die Fußgängerzonen vergab die Umweltorganisation Greenpeace der Stadt die Note befriedigend.

Greenpeace: Mehr auf Rad und Öffis setzen
Aufholbedarf gebe es aber vor allem bei der Verkehrsmittelwahl. Auffallend sei, dass Klagenfurterinnen und Klagenfurter ihre Wege noch immer zu 66 Prozent mit dem Auto zurück legen, sagte Jasmin Duregger, die Energieexpertin von Greenpeace. „Hier gibt es Luft nach Oben, dass die Menschen mehr auf das Rad setzen, auf das zu Fuß gehen oder den Öffentlichen Verkehr.“
Dazu müssten das alternative Verkehrsangebot ausgeweitet und auch finanzielle Anreize geschaffen werden. Die Umweltorganisation fordert etwa einen Ausbau der Parkraumbewirtschaftung. „Es müsste mehr Kurzparkzonen geben, die auch entsprechend teuer sind. Dann ist es auch ein Leichtes, das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.“

Öffentlichen Verkehr attraktiver machen
Der Idee, den Öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen, kann die Stadt etwas abgewinnen. Allerdings könnten nicht auf der einen Seite Parkgebühren erhöht werden und auf der anderen Seite der öffentliche Verkehr nicht attraktiver gemacht werden, sagte Umweltstadtrat Frank Frey (Die Grünen). Genau daran werde jetzt gearbeitet. So wurde etwa der Zehn-Minuten-Takt bei den Buslinien ausgebaut und der Preis für ein Jahresticket reduziert.
Auch Alternativen zur herkömmlichen Autonutzungen will man künftig anbieten. Im neu entstehenden Stadtteil Harbach soll etwa ein Car-Sharing Modell aufgebaut werden, ähnliche wie jenes der Citybikes.

Stadt: Brauchen schnelle Radwege, quer durch die Stadt
Auch der Ausbau des Radwegenetzes und der Infrastruktur soll weiter vorangetrieben werden, sagte Frey. „Wir brauchen sicher noch getrennte und schnelle Radfahrwege, die quer durch die Stadt führen. Wir brauchen Ampelregelungen, die den Fahrradverkehr bevorzugen. Immer noch müssen Radfahrer bei Ampeln zum Teil auf einen Knopf drücken und warten, bis es grün wird, da sind Radfahrer sicher noch im Nachteil.“
Punkten konnte Klagenfurt in der Greenpeace- Erhebung vor allem mit seiner Luftqualität. Die Feinstaubbelastung hat demnach weiter abgenommen. Mit ein Grund dafür sei laut Stadt die Ausweitung der 30er-Zonen auf 57 Prozent des gesamten Straßenraumes, womit die Emissionen reduziert werden. In einem nächsten Schritt sollen auch Stadtbusse dieselfrei werden.

Neue verkehrsberuhigte Zonen geplant
Aber auch bei der Fußgängerfreundlichkeit soll es Verbesserungen geben. Eine verkehrsberuhigte Zone, wie sie derzeit am Neuen Platz gilt, soll künftig auch am Fleischmarkt dazu kommen. Und auch für die Bahnhofstraße und den Pfarrplatz gibt es bereits Überlegungen dazu.