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Chronik

Nur sieben Lehrer im Homeoffice

Von den 7.500 Lehrerinnen und Lehrern in Kärnten haben sich vorerst sieben vom Präsenzunterricht in den Schulen freistellen lassen. Das gab die Bildungsdirektion bekannt. Die Zahl der Pädagogen, die von zu Hause aus arbeiten, könnte aber noch steigen.

Grundsätzlich können sich Lehrerinnen und Lehrer derzeit aus drei Gründen vom Unterricht in der Schule befreien lassen. Wenn sie selbst zur Covid-19-Risikogruppe zählen, das galt schon im Frühjahr und im Sommer, wenn sie mit einem Risikopatienten im selben Haushalt leben oder wenn für sie der Schulbesuch eine unzumutbare psychische Belastung darstellt, etwa wenn sie Angst vor Infektionen haben.

Bildungsdirektion rechnet mit weiteren Freistellungen

In jedem Fall müssen Betroffene ein ärztliches Attest vorlegen, das nicht älter als eine Woche sein darf. Auf ORF-Anfrage sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. „Derzeit haben sieben Personen ein Risikoattest vorgelegt, das sind vier Lehrerinnen und Lehrer aus dem Landesbereich und drei aus dem Bundesbereich.“ Klinglmair sagte, er rechne damit, dass diesmal noch weitere Lehrer dazukommen werden.

„Wir rechnen noch mit mehr Attesten, aber die Situation und die Risikoabschätzung ist ganz anders, als im Frühjahr. Deswegen können wir den Bedarf nicht abschätzen.“ Im Frühling und im Sommer waren kärntenweit noch 50 Lehrer vom Unterricht in der Schule befreit.

Befreiung ist kein Urlaub

Die Befreiung vom Unterricht in der Schule sei aber nicht mit Urlaub gleichzusetzen, sagte der Bildungsdirektor. „Es wird andere Aufgaben geben, man kann das Distance-Learning vorbereiten oder administrative aufgaben übernehmen. Die Schulen sollen diese Lehrer einteilen.“

Distance Learning, also Unterricht von zu Hause aus, ist für alle Schüler erst ab der Ampelfarbe Rot vorgesehen. Für Oberstufenschüler ist Distance Learning theoretisch vorgesehen, wenn die Coronavirus-Ampel auf Orange springt. Das wird aber derzeit, in den sieben auf orange gesetzten Bezirken, nicht umgesetzt. Doch auch Kinder, die als Risikopatienten gelten, können vom Unterricht in der Schule befreit werden. Auch für sie würden Pädagogen benötigt, die das Distance Learning organisieren, sagte Klinglmair.

Gratis-Grippeimpfungen für Lehrer

Das Unterrichtsministerium kündigte für Lehrerinnen und Lehrer übrigens die Möglichkeit von Gratis-Grippeimpfungen an. Österreichweit wurden dafür 55.000 Impfdosen bestellt. Für Kärnten heißt das, dass sich demnach rund 40 Prozent der 7.500 Pädagoginnen und Pädagogen kostenlos gegen Influenza impfen lassen können.

Aktuell liegt die bundesweite Durchimpfungsrate bei etwa acht Prozent. Die Bildungsdirektion unterstützt die Gratis-Impfaktion, für das Konzept und die Durchführung sei die Gesundheitsbehörde zuständig, sagte Klinglmair.