Österreichweit hat Kärnten die zweithöchsten Pro-Kopf-Co2-Emissionen. Hauptproblem dafür sei der überbordende Individualverkehr, sagte Johannes Wahlmüller von der Umweltschutzorganisation Global 2000. Es brauche dringend eine neue Sanierungsinitiative für klimafite Gebäude und eine Mobilitätsinitiative für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr sowie das Fahrrad – mehr dazu in Licht und Schatten in Bundesländern.
Schwacher öffentlicher Verkehr
Kärnten habe den niedrigsten Anteil des öffentlichen Verkehrs in ganz Österreich, so sei es auch beim Radverkehr, so Wahlmüller. Um Klimaziele erreichen zu können müsse sich das ändern. Der Transitverkehr in Kärnten werde oft als Grund genannt, dieser sei aber auch in anderen Bundesländern sehr stark.
Viele Bundesländer haben auch die Ticketpreise für den öffentlichen Verkehr reduziert. Dies sei eine Maßnahme, durch die auch sehr rasch Ergebnisse erzielt werden. Mit über 2000 Euro habe Kärnten ein deutlich teureres Landesticket als andere Bundesländer, sagte der Umweltexperte.
Höchster Anstieg bei Energieverbrauch
Es sei in Kärnten, in den letzten 10 Jahren, zwar gelungen die Treibhausgasemissionen zu senken. Dies sei aber deutlich zu wenig, um ambitionierte Klimaziele zu erreichen, sagte Wahlmüller. Als großes Problem wird auch der steigende Energieverbrauch gesehen. Hier scheren laut Global 2000 insbesondere Kärnten und Tirol aus – hier gab es seit 2010 den höchsten Anstieg. Energieeinsparungen konnten immerhin Salzburg, Wien und Vorarlberg verzeichnen. Insgesamt stieg der Energieverbrauch um 0,9 Prozent, heißt es in dem Bericht. Aber auch der Anteil erneuerbarer Energien stagniere in vielen Bundesländern und müsse gestärkt werden.