Aron Stiehl Intendant Stadttheater Klagenfurt
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Kultur

Neuer Intendant will Stadttheater öffnen

Am 1. September hat für den neuen Stadttheaterintendanten Aron Stiehl die Arbeit begonnen. Der 51-jährige Opernregisseur übernimmt das größte Theater Kärntens zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt, hat aber viel damit vor. So soll es auch Kooperationen mit der freien Szene geben.

„Ich glaube, es ist ganz wichtig, Geschichten zu erzählen und die Menschen zu verzaubern, sie an die Hand zu nehmen und zu sagen: Schau da ist eine andere Welt“, so Stiehl. Mit dem Herzen in Klagenfurt angekommen ist Aron Stiehl schon seit langem. Er inszenierte vor seiner Intendanz sieben Mal am Stadtheater: „Ich kenne die Stadt, den Wald sehr gut, habe Lieblingsplätze, wollte hierherziehen – egal, ob ich Intendant geworden wäre oder nicht“.

Neuer Stadttheaterintendant Aron Stiehl

Am 1. September hat für den neuen Klagenfurter Stadttheaterintendanten Aron Stiehl die Arbeit begonnen. Der 51-jährige Opernregisseur übernimmt das größte Theater Kärntens zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt, hat aber dennoch viel damit vor.

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ heißt es bei Friedrich Schiller. Aron Stiehl nimmt den Dichter beim Wort. Theater sei dazu da, über uns nachzudenken: „Was sind wir? Gibt es einen Sinn? Was ist Geburt, Tod, Liebe? Diese Antworten kann nur die Kunst geben.“

Aron Stiehl Intendant Stadttheater Klagenfurt
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Aron Stiehl

„Mit Herz und Seele“ bei der Sache

Ein Haus mit offenen Türen, ein Haus für alle Kärntner soll das Stadttheater werden. Hier weiß Stiehl seine Mitarbeiter hinter sich: „Ich denke, sie haben erfahren, dass ich als Regisseur sehr bestimmt bin und weiß, was ich will. Aber ich bin mit Herz und Seele dabei und das ist sehr wichtig. Ich fordere das auch von den Menschen ein.“

Theater „für ganz Kärnten da“

Das sich in Kärntens größter Kulturinstitution einiges ändern wird ist offensichtlich: Das Stadttheater soll ein weiblicheres Profil bekommen. Wichtig sei ihm auch, so Stiehl, nach draußen zu gehen: „Es ist ein wunderbares Haus, aber zu sehr Elfenbeinturm. Ich will mehr ins Land, in die Stadt gehen – dieses Theater ist für ganz Kärnten da, Menschen zahlen ihre Steuern, wir müssen zeigen: Kärnten wir sind da, wir kommen zu euch.“

Zahlreiche Kooperationen geplant

Stiehl kündigt Chor- und Orchesterprojekte außerhalb des Stadttheaters an, Lesungen im heißgeliebten Theatercafe und Kooperationen mit der Universität.

Er lädt auch die freie Szene zur Zusammenarbeit ein und strukturierte dafür sogar im eigenen Haus um. Der langjährige Leiter des künstlerischen Betriebsbüros, Arthur Fischer, soll künftig ganz andere aufgaben übernehmen. Er wird für die Lesungen und für den Kontakt zur freien Szene sein. Diese sei in Klagenfurt sehr reich. „Ich erachte es für wichtig, viel mehr Projekte zu machen und zusammenzuarbeiten. Wir müssen an einem Strang ziehen.“

Arthur Fischer Stadttheater Klagenfurt
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Arthur Fischer wird der neue Ansprechpartner für die freie Szene

Stiehl will weiter Regie führen

Umsetzen will Stiehl auch eine Mittelbühne, die dann für alle Theaterschaffenden im Land da sein soll und wo sich junge Mitarbeiter ihre Sporen verdienen können. Der 51-Jährige wird auch als Intendant weiter Regie führen: „Von diesem Theater komme ich auch, von Götz Friedrich. Er hat Theater so definiert: auch Ring muss unterhaltend sein. Langweiliges Theater hat keinen Zweck, wir müssen die Leute unterhalten auf höchstem Niveau.“

Aron Stiehl Intendant Stadttheater Klagenfurt hinter dem Schreibtisch
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Aron Stiehl bei der Arbeit in seinem Büro

Premiere am 17. September mit „Elektra“

Am 17. September feiert Aron Stiehl mit „Elektra" vor 370 Menschen seinen Einstand. Sein Vorgänger, Florian Scholz, konnte sich coronavirusbedingt ja nicht mehr vom Publikum verabschieden. Für ihn wurde es, trotz erfolgreicher Intendanz, ein trauriger Abschied von Klagenfurt, ganz ohne Publikum.