Photovoltaikanlage im Rosental
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Umwelt

Photovoltaik-Großanlage im Rosental

Binnen zehn Jahren soll die Stromerzeugung in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Am Mittwoch wurde in Feistritz/Rosental eine Photovoltaik-Großanlage des Verbundes offiziell in Betrieb genommen. Sie soll auch als Forschungsanlage für Sonnenenergie dienen.

Auf 2,5 Hektar Fläche unmittelbar neben dem Draukraftwerk in Feistritz im Rosental stehen die neue Photovoltaik-Großanlage. Errichtet wurde sie ohne Bodenversiegelung von der Klagenfurter Firma KPV-Solar und soll eine Spitzenleistung von 1,3 Megawatt erbringen. Das entspricht dem Strom für rund 10.000 Haushalte, der direkt über bestehende Anlagen des Wasserkraftwerks in das österreichweite Netz eingespeist wird.

Das Besondere am Projekt, in das die Verbund-Tochter Green Power eine Million Euro investierte, ist, dass es sich um eine Forschungsanlage handelt, die eine höhere Effizienz erzielen soll. Geschäftsführer Dietmar Reiner sagte dazu: „Auf lange Sicht erwarten wir uns eine Steigerung des Ertrags von zehn bis 15 Prozent. Wir haben die Anlage mit spezieller Sensorik ausgestattet, die uns ermöglicht, Fehler früher zu erkennen und den Wirkungsgrad steigern können.“

Photovoltaik-Großanlage eröffnet

Strom aus Sonnenenergie ist angesichts des Klimawandels auch für Kärnten zukunftsweisend. Der Verbund hat Mittwochvormittag eine hochmoderne Forschungsanlage für Photovoltaik in Feistritz im Rosental in Betrieb genommen.

Vorbildanlage für andere Kraftwerke

Die Großanlage soll als Vorbild für weitere Kraftwerke dienen. Das Ziel: Sonnenstrom aus Fotovoltaik bis 2030 zu verzehnfachen. Der Klima- und Energiefonds förderte das Leuchtturmprojekt, wie es Geschäftsführerin Theresia Vogel nennt, mit einer Million Euro: „Die Anlage ist Vorbild, weil sie innovative Photovoltaik made in Austria zeigen wird. Das war für uns das Kriterium. Eine Photovoltaikanlage per se ist ja Stand der Technik, aber hier sehen wir, wie, neu zusammengesetzt mit Digitalisierung, das Effizienzmaximum heraus geholt wird.“

Der Verbund plant, seine Stromerzeugung binnen zehn Jahren zu 25 Prozent mit Photovoltaik und Windkraft zu ergänzen, sagte Vorstand Michael Strugl. Das sei ein ehrgeiziges Ziel. Man sei als starker Wasserkraftplayer zwar auf dem Markt gut etabliert: „Wir wissen aber, dass in den neuen Erzeugungsformen Sonne und Wind ein starkes Wachstum nötig sein wird, wenn man die Klimaziele erreichen will.“ Hier wolle man einen Beitrag leisten und die Marktposition stärken.

Immer stärkere Anlagen

Der Trend gehe zu immer größeren Photovoltaik-Anlagen, die auch ohne öffentliche Förderung billiger als andere Strom erzeugen, sagt Gerhard Rabensteiner von KPV-Solar. In Kärnten wird Strom schon zu 99 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt. Landes-Umweltreferentin Sara Schaar (SPÖ) sagte, wenn ein Viertel aller Dächer mit Photovoltaik ausgestattet würde, ließe sich Kärntens Strombedarf bis 2030 decken.