Prideflagge weht im Wind
Politik

Zerrissene Regenbogenflagge: Kaiser wütend

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) kritisiert Demonstranten, die am Wochenende in Wien eine Regenbogenflagge zerrissen haben und sagte, er schäme sich dafür, dass ein ehemaliger Kärntner Landtagsabgeordneter mit dabei war.

Kaiser kritisierte am Montag jene teils rechtsextremen Demonstranten, die am Wochenende in Wien eine Regenbogenfahne zerrissen hatten, weil sie sie „als Symbol für Kinderschänder“ sehen. Die Regenbogenflagge wird auch als Pride-Flagge, die Flagge des Stolzes, bezeichnet und bedeutet auch Solidarität mit der LGBTiQ+ Szene (LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual; Inter and Transgender – also lesbisch, schwul, bisexuell, intersexuell und transgender).

Vor allem in Bezug auf einen ehemaligen Landtagsabgeordneten des einstigen Team Stronach bzw. BZÖ, der daran beteiligt war, meinte Kaiser: „Ich schäme mich, dass solche Menschen dem Kärntner Landtag angehört haben.“ Für seine Art ungewohnt schroff ging Kaiser vor Journalisten mit dem ehemaligen Abgeordneten ins Gericht.

„Distanziere mich in aller Schärfe davon“

Er sei „zutiefst erschüttert und wütend“. Ohne dessen Namen zu nennen, sagte Kaiser, dieser sei „mit unflätigen Beschimpfungen leider ein x-tes Mal aufgefallen“: „Ich distanziere mich in aller Schärfe davon und ich denke, dass der Staatssicherheitsdienst und der Verfassungsschutz solche Aktivitäten solcher Personen vermehrt im Auge haben sollen.“ Wie er gehört habe, stehe der ehemalige Regionalpolitiker auch unter „ständiger Beobachtung“ – vor allem in Hinblick auf die neuen gesetzlichen Regelungen in Bezug auf Hass im Netz werde dieser wohl „mit Argusaugen“ beobachtet.

In Klagenfurt organisierte der ehemalige Abgeordnete heuer Autokorsos gegen die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung. Nebenbei ist er auf dem Messengerdienst Telegram aktiv, wo er dazu aufruft, „Online-Soldaten“ anzuwerben, die Berichte der „Systempresse“ gezielt mit kritischen Kommentaren torpedieren sollen.