Christian Wieser vom Landesmuseum Kärnten und Peter Huemer von den Tiroler Landesmuseen spürten die neue Schmetterlingsart in den Westalpen auf und beschrieben sie als Megacraspedus cottiensis in der Familie der Palpenfalter. Dieser winzige Schmetterling dürfte ein regionaler Endemit sein. Das bedeutet, dass er ausschließlich in einem ganz bestimmten, abgegrenzten Gebiet vorkommen dürfte.
Mit Kunstlicht angelockt
In diesem Fall kommt er in Norditalien, in der Region der Cottischen Alpen vor. Diesem Gebirgszug verdankt der entdeckte Falter auch seinen Namen. Das Tier ist nachtaktiv und wurde mittels Kunstlicht mit sogenannten Leuchttürmen angelockt. Außerdem konnten im Rahmen dieses mehrjährig angelegten Forschungsprojektes, bereits im ersten Jahr mithilfe des Teams, zehn Schmetterlingsarten als neu für Italien nachgewiesen werden.
Der Großteil dieser Neufunde wurden mittels DNA-Barcodes genetisch überprüft. Ein entsprechendes Arteninventar, mit an die tausend Schmetterlingsarten, befindet sich im Aufbau.
Schwer zugängliches Gebiet
Nach diesem bereits am Beginn faszinierenden Ergebnis wollen die am Projekt beteiligten Wissenschaftler auch weiterhin in Kooperation mit den lokalen Behörden den faunischen Besonderheiten in den Cottischen Alpen nachgehen. Auch wenn dies nächtelanges Aufspüren in teilweise schwer zugänglichem Gelände bedeutet, bleibe die Begeisterung für das Unentdeckte ungebrochen, betonten die Forscher.