Wirtschaft

Fast 20 Prozent mehr Arbeitslose

Im August waren in Kärnten 22.896 Menschen arbeitslos oder in Schulungen – das sind um fast 20 Prozent mehr als im Vergleichzeitraum 2019. Im Österreichvergleich schneidet Kärnten laut dem AMS dennoch relativ gut damit ab.

In Kärnten sank die Anzahl der Beschäftigten im August um 5.000 Personen. Gleichzeitig gibt es mehr Arbeitslose – konkret wurden beim AMS 3.532 Menschen mehr als „arbeitssuchend“ vorgemerkt. Die Arbeitslosigkeit nahm damit um ein Fünftel zu. Im Österreichvergleich stehe man dennoch nicht ganz so schlecht da, sagt AMS-Chef Peter Wedenig: „Wir sind das Bundesland mit dem geringsten Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit. Wobei man einschränkend sagen muss, dass ein Zuwachs um ein Fünftel schon massiv ist. Aber Österreichweit steigt die Arbeitslosigkeit um 33 Prozent, während sie in Kärnten ‚nur‘ um 20 Prozent steigt.“

Handel: Eingeschränkter Konsum – weniger freie Jobs

Die Arbeitslosigkeit zieht sich zwar quer durch alle Sparten und Berufsgruppen. Die meisten Menschen ohne Job gibt es aber – leider fast schon traditionell – bei den Hilfsberufen, pandemiebedingt aber auch im Büro und im Handel. Letzterer sei ein Bereich, der stark vom Konsumverhalten geprägt sei. „Man merkt eine Zurückhaltung bei den Konsumenten. Das macht sich auch bemerkbar im Bereich der Möglichkeiten, im Handel einen Job zu finden.“

Stellenmarkt entwickelt sich insgesamt positiv

Positiv sieht Wedenig die Entwicklung der offenen Stellen. Es gibt 280 offene Stellen mehr und damit auch größere Chancen, einen Job zu finden. Die meisten Stellen gäbe es in der Metallbranche, gefolgt vom Fremdenverkehr und am Bau. 4.260 offene Stellen sind es insgesamt. Laut Wedenig könne man positiv optimistisch in die Zukunft blicken, weil sich das Angebot an offenen Stellen gut entwickle – hier gebe es ein Plus von sieben Prozent. Österreichweit gebe es hingegen eine Abnahme von 19,4 Prozent was die offenen Stellen betrifft.

Altersarbeitslosigkeit konstant

Besser als in den sehr düsteren Prognosen habe sich auch der Jugendarbeitsmarkt entwickelt. Im August nahm die Jugendarbeitslosigkeit in Kärnten zwar auch um 13 Prozent zu, österreichweit seien es aber 35,7 Prozent gewesen.

In Kärnten suchen derzeit 251 Jugendliche bis 19 Jahre einen Job, das ist ein Plus von 15 Personen. Relativ konstant geblieben sei dagegen die Arbeitslosigkeit bei den Älteren. Die Zuwachsrate betrage 21,4 Prozent. „Das ist doch mehr als bei den Jugendlichen, aber weniger als der Österreichschnitt, der 27,4 Prozent beträgt“, sagt Wedenig.

Kurzarbeit rückläufig

Weniger Neuanträge gibt es bei der Kurzarbeit. 2.170 Betriebe suchten im August um Kurzarbeits-Verlängerung an, das sei ein Drittel weniger als im April und Mai- am Höhepunkt der Krise waren es noch 6.200 Betriebe, so Wedenig, der die vom Bund angekündigten Investitionsmilliarden – für Gemeinden und Betriebe, sowie Steuererleichterungen – positiv sieht. Diese würden sich mittelfristig auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken.