Hunderte Mitarbeiter sind auf Kärntens Campingplätzen beschäftigt, ab Dienstag könnten sie sich einmal pro Woche testen lassen. Die Kosten übernimmt der Bund. Das hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in der Vorwoche angekündigt.
Campingplatzsprecherin: Viele sperren bald zu
Doch für Barbara Ertl, der Chefin des Berghof-Campingplatzes am Ossiacher See und Sprecherin der Kärntner Campingplatzbetreiber, kommen die Tests zu spät: „Grundsätzlich finde ich es gut, aber es ist zu spät, finde ich. Es ist 1. September – da geht die Saison schon wieder runter, mit Mitte bzw. Ende September machen viele Campingplätze schon wieder zu.“
Hotelmitarbeiter bereits fünfmal getestet
Ertls Betrieb umfasst auch ein Hotel, deshalb habe sie ihre Mitarbeiter bereits fünfmal testen lassen. Sie glaube auch nicht, dass sich viele Campingbetreiber für die kostenlosen Tests anmelden werden: „Nachdem einige bereits in vier Wochen zusperren, glaube ich persönlich, dass der Zuspruch nicht sehr groß sein wird. Die Hotellerie hat mit Anfang Juli begonnen, das ist im Prinzip die Hauptsaison. Jetzt haben wir Nebensaison, und nachdem das Wetter auch nicht so aufregend ist, auch einige abreisen – wobei es ja wieder besser werden soll –, kann ich nicht sagen, wie viele wirklich mitmachen.“
Seit Anfang Juli können sich Mitarbeiter im Tourismus kostenlos testen lassen. Laut Aufzeichnungen des Bundes wurden in Kärnten bis jetzt fast 14.400 Abstriche gemacht.
Kritik an den Tests am Ende der Camping-Saison kam von der FPÖ. Die Bundesregierung agiere „planlos und schildbürgerhaft“. Wichtig sei nun, dass sich die Regierung rechtzeitig für die Wintersaison im Tourismus vorbereite und „wenigstens hier von Anfang an lückenlose und kostenlose Tests der Mitarbeiter ermöglicht“, sagte FPÖ-Cef Gernot Darmann.