Das Südkärntner Gebiet zwischen Globasnitz, Hemmaberg und Jaunstein ist für Archäologen spannend. Rund um die kleine Kirche von Jaunstein gab es schon in den vergangenen Jahren archäologische Grabungen. Wo jetzt Material aus dem Kircheninneren lagert, wurden zuletzt Teile eines Friedhofes erforscht.
Archäologe: " Das ist für diese Region bislang einmalig"
Helmut Schwaiger konnte mit seinem Forscherteam des Österreichen Archäologischen Institutes in den letzten Wochen Reste einer frühchristlichen Kirche freilegen: „Nach den Funden von frühchristlichen Gräbern hat man jetzt auch die Kirche, die sich unter der jüngeren Kirche befunden hat. Das ist für diese Region bislang einmalig. Mit dem heutigen Tag können wir sagen, dass diese Kirche mindestens bis ins 10. Jahrhundert zurückdatiert, bei der Auswertung der Funde kann es vielleicht noch Änderungen geben, dass wir vielleicht noch älter werden, aber das wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.“
Noch müssen die gewonnenen Erkenntnisse ausgewertet und die Arbeiten dokumentiert werden. Die Funde zeigen aber, dass sich die Vermutungen früherer Forschungen bestätigen und dass es eine erste christliche Kirche im Zentrum des Friedhofes von Jaunstein gegeben hat: „Wir haben einerseits den Grundriss des Altarbereiches andererseits gibt es noch Fundmaterial, das uns Auskunft über die Ausstattung geben könnte“
Historische Kirche ausgegraben
Archäologen sind in Jaunstein jetzt auf Reste einer Kirche unter der bestehende Kirche gestoßen. „Kärnten heute“ zeigt die Ausgrabungsstätte.
Gräber – je näher am Altar desto besser
Freigelegt wurden auch einige Gräber. Heute befinden sie sich im Kirchenraum, zur Zeit der ersten Kirche lagen sie noch außerhalb der Mauern. „Wir befinden uns jetzt im Bereich vor dieser älteren Kirche, wo man eben, je näher man am Altar bestattet war, desto mehr hat man sich erwartet, dass man dann bei der Wiederauferstehung vorne dabei ist.“
Vom Leben im Früh- und Hochmittelalter
Die systematische Erforschung von Kirche und Friedhof in Jaunstein/Podjuna setzt sich zum Ziel, die Lebensbedingungen der Bewohner der Region im Früh- und Hochmittelalter zu rekonstruieren sowie die Chronologie der Kirche nachzuzeichnen.
Als Grundlage dienen 122 Gräber, die 2008/2009 und 2018 ausgegraben wurden, sowie eine Stratigrafie des Kirchenareals, die ebenfalls aus dem Jahr 2018 stammt.