Der Türmer geht zum Turm
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Leute

Mit 80 Jahren noch als Türmer aktiv

Im Mittelalter haben sie auf den Türmen der Städte Wache gehalten und die Leute vor Feuer und Banditen gewarnt. Heute ist der Beruf des Türmers eine touristische Attraktion. In Villach ist der 80 Jahre alte Raimund „Mundi“ Rainer Türmer auf dem höchsten Kirchturm Kärntens in Villach.

Raimund „Mundi“ Rainer ist Lebzelter aus Leidenschaft und steht mit 80 Jahren noch immer regelmäßig in der Backstube seiner Villacher Konditorei.

Der Türmer in der Konditorei
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Raimund „Mundi“ Rainer in seiner Konditorei

Daneben aber betreibt er noch ein weiteres Hobby. Regelmäßig tauscht er sein Konditoroutfit gegen die mittelalterliche Kluft eines Türmers und klettert dann die 240 Stufen seines Turmes in der Stadtpfarrkirche hoch um über seine Stadt zu wachen. „Der Türmer hatte im Mittelalter eine ganz wichtige Funktion weil er konnte in der Nacht von ihr oben beobachten ob es irgendwo ein offenes Feuer gibt das ausbricht. Und wenn er so was gesehen hat dann schlug er Alarm und die Leute unten in der Stadt konnten dann dieses Feuer löschen.“

Der Türmer blickt über die Stadt
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Der Türmer bewacht die Stadt

Das Türmergewand ist eine Spezialanfertigung und wurde in der Schneidermeisterschule in Villach gefertigt. den Fachleuten sei es gelungen, Stoffe zu finden, die damals verwendet wurden und sie haben auch den Schnitt, den die Türmer der damaligen Zeit getragen haben, umgesetzt.

Im Krieg war der Türmer ein Luftschutzwart

Im Krieg war der Türmer ein Luftschutzwart. „Und der hat auch eine wichtige Aufgabe gehabt, dass er den Luftraum überwacht hat und er hat dann gemeldet, aus dem Westen oder Osten kommen Flugzeuge. Das hat er über Telefon hinunter gemeldet. Der Türmer von heute hat Gott sei Dank nur repräsentative Aufgaben. Ich mach das sehr gerne für die Stadt Villach, wenn wichtige Leute kommen dann werden sie von mir und vom Bürgermeister zum Ehrentürmer ernannt und das ist die Aufgabe des Türmers von heute.“ Und auch mit 80 Jahren plant Raimund „Mundi“ Rainer noch sehr oft auf seinen Turm zu steigen.