Grenze beim Karawankentunnel
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Chronik

Berg von Formularen nach Grenzchaos

Nach dem Grenzchaos am Karawankentunnel stapeln sich in der Bezirkshauptmannschaft Villach die Formulare von ausländischen Urlaubern, die in ihre Heimatländer zurückkehrten. Sie mussten unterschreiben, dass sie keinen Zwischenstopp in Österreich machen.

Auf das Chaos an der Grenze folgt das Chaos in der Bezirkshauptmannschaft Villach. Dort lagern mehrere tausend Formulare, die die Kroatienurlauber an der Grenze ausfüllten.
Die Unterlagen all jener, die in Österreich wohnen, werden an die zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden weitergeleitet, die ja die Einhaltung der Quarantäne kontrollieren.

Im Anlassfall alle Formualre durchsuchen

Die Formulare der Durchreisenden müssen auf Anweisung des Gesundheitsministerium ein paar Tage aufbewahrt werden. Wie lange konkret sei ihm nicht gesagt worden, so Bernd Riepan, der Bezirkshauptmann von Villach-Land.

„Wir gehen jetzt von zehn bis 15 Tagen aus, für den Fall, dass jemand vielleicht doch nicht direkt durchreist und in Österreich bleibt und es dort zu einer Infektion kommt, dass im Sinne einer Nachverfolgung herausgefunden werden kann, ob sich diese Person am Karawankentunnel befunden hat oder nicht. Wenn so ein Verdachtsfall auftritt, müssten meine Mitarbeiter alle diese Formulare durchsuchen, um herauszufinden ob es eine Übereinstimmung mit einer Person gibt, oder nicht“, so Riepan.

Mit Soldaten personell besser aufgestellt

Er geht auch im Falle von starkem Rückreiseverkehr an diesem Wochenende davon aus, dass alles in geordneten Bahnen ablaufen werde. „Nach Anweisung des Ministeriums kontrollieren wir stichprobenartig den Durchreiseverkehr, der ja den Großteil der Reiseteilnehmer ausmacht. Für Nichtösterreicher, die nach Österreich fahren und in Österreich bleiben gilt die Formularpflicht und diese werden auch angehalten, um die Formulare auszufüllen, sofern sie aus einem Gebiet kommen, das risikobehaftet ist“, so der Bezirkshauptmann von Villach-Land.

Mittlerweile sei man im Bezirk Villach-Land auch personell besser aufgestellt. Mit den 52 zusätzlichen Soldaten können die Grenzübergänge Karawankentunnel, Wurzenpass sowie Autobahn und Bundesstraße Thörl-Maglern rund um die Uhr kontrolliert werden.

FPÖ: Formularchaos nach Stauchaos

Nach dem Grenzchaos folge nun das Formularchaos, kritisierte die Kärntner FPÖ in einer Aussendung. Durch das Grenzchaos sei ein enormer Imageschaden für Österreich und Kärnten entstanden. Die Bundesregierung sorge dafür, dass Österreich die Lachnummer Europas sei, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann in einer Stellungnahme.