Leere Bank in Klassenzimmer
ORF
ORF
Bildung

Wirbel um Doppel-Direktorenposten in Schulcluster

In Zukunft soll es in Wolfsberg einen Bundes-Schulcluster mit HAK und HLW geben – mit nur einem Direktor: Der Direktor der HAK wird nach der Pensionierung des scheidenden HLW-Direktors die Schule mitbetreuen. Ein Plan, der auf wenig Gegenliebe stößt.

Für Lehrer und Eltern ist es eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Nachdem der bisherige Direktor ein Sabbatical nimmt und anschließend in Pension geht, ist die Stelle des HLW-Direktors eigentlich vakant. Im Juni folgte jedoch die Überraschung für Schule und Eltern. Statt einer neuen Direktorin, bzw. eines neuen Direktors soll in Wolfsberg ein zweiter Bundes-Schulcluster errichtet werden.

Der HAK-Direktor soll dann für insgesamt 500 Schülerinnen und Schüler verantwortlich sein. Das stößt auf wenig Gegenliebe seitens der Eltern, der Lehrer und der Personalvertreter. Dem Personalvertreter der HLW Wolfsberg, Harald Huber zufolge, habe man sich an die Bundesgewerkschaft und an das Bildungsministerium gewandt. „Die Forderung seitens der Schule ist, dass wir eine eigene provisorische Leitung haben wollen und keine Doppelbesetzung, weil die HLW zu leiten kein Nebenjob ist. Was uns aufgefallen ist, dass es ohne HLW Wolfsberg schon seit längerem Gespräche intern gegeben hat, wie die Zukunft der HLW Wolfsberg auszusehen hat.“

Pilotregion für Bildungscluster mangels Ressourcen

Kärnten ist eine Pilotregion für Bildungscluster, die nach dem Bildungsreformgesetz des Bundes eingerichtet werden sollen, um Ressourcen zu sparen – in Zeiten, in denen die Zahl der Schülerinnen und Schüler rückläufig sein, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair: Im Vorjahr wurde bereits ein Bundesschulcluster in Feldkirchen installiert, auch hier sei viel Überzeugungsarbeit notwendig gewesen.

Bildungsdirektor Robert Klinglmair: „Hier geht es auf Verwaltungsebene darum, dass Schulen miteinander verschmelzen, dass es wie in Wolfsberg aus einer HLW und einer HAK ein Schulcluster entstehen soll. Es gibt dann dort nur mehr einen Clusterleiter und die freiwerdenden Ressourcen können für administrative Unterstützung und vor allem für pädagogische Konzepte eingesetzt werden. Die Schulen bleiben weiterhin bestehen, es ist eine neue Schulform und ich gleiche es ist auch das was es braucht, um zukunftsfit zu sein in einer Region.“

Nach einem Jahr wird festgestellt, ob ein Cluster errichtet werden kann oder nicht. Größere Schulen haben Mitspracherecht, so der Bildungsdirektor.

HLW hofft auf nochmalige Prüfung

In der HLW Wolfsberg hofft man jedenfalls, dass das Bildungsministerium die Sachlage nochmals prüft und die Entscheidung noch korrigiert werden kann, sagt Personalvertreter der HLW Wolfsberg, Harald Huber.

FPÖ gegen neuen Schulcluster

Kritik an den Plänen kommt von den Freiheitlichen. „Die bekannt gewordenen Pläne sorgen für viel Unmut im Bezirk Wolfsberg. Eltern, Lehrer und Schüler sind verunsichert. Zwar sind HLW und HAK in der Form ihrer Einrichtung beide Wirtschaftsschulen, allerdings ist die Bildung eines Clusters in keiner Weise im Interesse der Wolfsberger Bevölkerung und den beteiligten Schulen. Vielmehr sollten seitens des Landes Kärnten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um beide Standorte zu erhalten," heißt es in einer Aussendung.